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Der (Schul-)Alltag

Meine Schule ist eine staatliche Gesamtschule, was bedeutet, dass die Schülerschaft durchaus heterogen ist und die SchülerInnen alle im unmittelbaren Umkreis der Schule südlich von Manchester wohnen. Der Schultag beginnt kurz vor neun Uhr und endet frühestens 15 Uhr. Es gibt pro Tag fünf Unterrichtsstunden, die jeweils 60 Minuten andauern. In der Mittagspause finden Arbeitsgemeinschaften (Clubs) statt. Nach der Schule fahren Schulmannschaften häufig noch zu Wettkämpfen. Ich habe alle zwei Wochen einen freien Tag, ansonsten bin ich jeden in der Schule. Für mich besonders: jede Lehrperson bekommt hier ein Halsband, an dem ein Ausweis mit Foto und Namen befestigt ist, zeigt jedem sofort, dass man zum Personal gehört und kein Fremder ist. Es gibt auch einen Zaun, der das gesamte Schulgelände, die Kunstrasenplätze sowie Sporthallen umgibt und generell ist alles in der Schule sehr modern und auf Sicherheit ausgelegt. Grundsätzlich gibt es neben den Schuluniformen noch einen weiteren Unterschied zum deutschen Schulsystem: hier gibt es keine mündlichen Noten, sondern nur die Zensuren aus den Tests, Klausuren und Prüfungen. Dennoch ist die Teilnahme im Unterricht ähnlich zu der in Deutschland.

Meine Arbeit

Als Fremdsprachenassistenzlehrkraft ist es meine Aufgabe den SchülerInnen in England beim Lernen ihrer Fremdsprache Deutsch zu helfen. Das heißt die Hauptaufgabe ist es, meine Muttersprache zu vermitteln. Die Hälfte meiner zwölf Wochenstunden bin ich im Klassenunterricht dabei. Die Lehrkraft wählt dann nacheinander verschiedene SchülerInnen aus, die zu mir kommen. Mit ihnen übe oder wiederhole ich grammatische Strukturen, indem ich ihnen Fragen zum jeweiligen Unterrichtsthema stelle. Nach ein paar Minuten gehen sie zurück in den Klassenraum und die nächste Kleingruppe wird zu mir geschickt. Die andere Hälfte meiner Stunden findet nicht im Klassenverband statt. Hier unterrichte ich Oberstudent SchülerInnen im Einzelunterricht, jeweils eine Stunde pro Woche. Ich vertiefe die Themen aus dem Deutschunterricht, wie Politik, Kultur oder aktuelle Themen aus Deutschland mit ihnen. Außerdem berichte ich über mein eigenes Leben und unterhalte mich mit ihnen über ihre Zukunft und unterstütze sie bei ihrer Prüfungspräsentation, die hier zum Abitur gehört. Beide Arten von Unterrichtsstunden beziehen sich ausschließlich auf die Sprachkompetenz der Lernenden. Das Ziel ist es, sie der deutschen Sprache etwas mehr als nur im Unterricht auszusetzen und sie mit unterschiedlichen Konversationsthemen zu konfrontieren.

Aktueller Eindruck

Nach einem aufregenden Start in meine Zeit im Ausland ging es auch hier in die Weihnachtspause. Doch davor habe ich natürlich ein paar Mal Manchester und seinen Weihnachtsmarkt, der sich über die gesamte Stadt erstreckt besucht … was soll ich sagen, es ist nicht wie zuhause. Aber letztendlich gibt es fast dieselben Dinge zu kaufen, mit dem Unterscheid, dass es hier tatsächlich noch voller ist, als ich es in Deutschland jemals erlebt habe. Auch vor der Weihnachtszeit ist mir bereits aufgefallen wie viele Menschen, vor allem am Wochenende, in der Stadt unterwegs sind … vielleicht sind sie hier auf der Insel doch etwas verrückt. Außerdem habe ich gemeinsam mit den anderen Assistenten Chester und Liverpool besucht. Beides war wunderbar, man entdeckt zusammen Neues und kann sich austauschen. Meine Solotrips nach Liverpool waren spannend, windig und ereignisreich (fußballerisch) - ich finde die Stadt immer wieder beeindruckend schön.

Ich denke die nächsten Monate bis zum Frühling werden voller Abenteuer, aber wahrscheinlich auch neuer Herausforderungen sein.

Wir hören uns gegen Ende meiner Zeit hier mit einem Fazit zu meiner Erfahrung!