17 Ziele für nachhaltige Entwicklung

Uhr

Die im nachfolgenden Text erwähnten Ziele und weitere Informationen zu den Sustainable Development Goals (SDGs) von den United Nations findest du unter: https://www.un.org/sustainabledevelopment/sustainable-development-goals/

Gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft

Viele Probleme unseres Lebensstils machen sofort deutlich, weshalb die Vereinten Nationen (UN) für eine nachhaltige Entwicklung im 2015 ein international vereinbartes Rahmenwerk, bestehend aus 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, auch bekannt als "Sustainable Development Goals" (SDGs) verabschiedet haben. So sieht man bei einem Strandspaziergang in Vietnam zum Beispiel, wie Umweltverschmutzung, Übernutzung von Ressourcen und Verlust von Biodiversität aussehen können.

Mui Ne 2023

Um eine lebenswerte Zukunft für alle zu schaffen, wurden Ziele aus einer breiten Palette von Themen gewählt, die für eine nachhaltige Entwicklung von entscheidender Bedeutung sind. Die Ziele sind miteinander verknüpft und sollen dazu beitragen, eine nachhaltige Entwicklung auf wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Ebene zu fördern. Selbst, wenn das Niveau und die Not der einzelnen Bereiche weltweit unterschiedlich, erfordert die Umsetzung der Ziele bis zum Jahr 2030 die Zusammenarbeit aller Akteure, einschließlich Regierungen, Unternehmen, Zivilgesellschaft und Einzelpersonen.

Die 17 Ziele, die bis 2030 erreicht werden sollen, lauten kurzgefasst:

1. Keine Armut: Ziel ist es, extreme Armut zu beenden, indem man sicherstellt, dass alle Menschen über ausreichend Einkommen, Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung verfügen.

Die globale Armut sank zwischen 2015 und 2018 weiter, aber aufgrund der COVID-19-Pandemie stieg sie 2020 stark an und wird voraussichtlich weitere 75-95 Millionen Menschen in extreme Armut treiben. Länder mit niedrigem Einkommen wurden am stärksten betroffen, und der Anteil der arbeitenden Menschen, die unter der internationalen Armutsgrenze leben, stieg 2020 aufgrund der Pandemie erstmals in 20 Jahren.

Das Ziel "Keine Armut" zielt darauf ab, extreme Armut weltweit zu beenden. Hierbei geht es darum, sicherzustellen, dass alle Menschen über ausreichende Einkommen verfügen, Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung haben und in der Lage sind, ein Leben in Würde zu führen.

Wichtig dabei ist, die Einkommensungleichheit zu verringern und sicherzustellen, dass alle Menschen Zugang zu Arbeitsplätzen und fairen Löhnen haben. Hierbei können z.B. Programme zur Schaffung von Arbeitsplätzen, Mindestlohnregelungen und Sozialleistungen helfen.

In diesem Kontext muss auch der Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung verbessert werden, da dies entscheidende Faktoren für die Überwindung von Armut sind. Durch den Ausbau von Bildungs- und Gesundheitssystemen sowie die Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährungssicherheit und der Gesundheitsversorgung können Menschen in die Lage versetzt werden, ihr Leben zu verbessern und Armut zu überwinden.

Auch der Zugang zu finanziellen Dienstleistungen wie Bankkonten, Krediten und Versicherungen soll erleichtert werden, um die wirtschaftliche Stabilität und Widerstandsfähigkeit der Menschen zu stärken. Insbesondere in ländlichen Gebieten und bei benachteiligten Bevölkerungsgruppen kann die Förderung von Finanzinstituten und Mikrofinanzierungsprogrammen dazu beitragen, die finanzielle Inklusion zu erhöhen.

2. Kein Hunger: Ziel ist es, den Hunger zu beenden, indem man nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken fördert, den Zugang zu Nahrungsmitteln verbessert und die Ernährungssicherheit für alle Menschen gewährleistet.

Im Jahr 2020 waren weltweit 720 bis 811 Millionen Menschen von Hunger betroffen, und 2,4 Milliarden Menschen hatten keinen regelmäßigen Zugang zu ausreichender Nahrung. 149,2 Millionen Kinder unter 5 Jahren, oder 22 Prozent, litten an Wachstumsstörungen. Um das Ziel einer Reduktion von 5 Prozent bis 2025 zu erreichen, muss die jährliche Abnahmerate von 2,1 auf 3,9 Prozent verdoppelt werden. 6,7 Prozent der Kinder unter 5 Jahren waren von Auszehrung betroffen. Der Anteil der Länder mit hohen Lebensmittelpreisen stieg von 16 Prozent im Jahr 2019 auf 47 Prozent im Jahr 2020.

Den Hunger weltweit zu beenden, Ernährungssicherheit zu gewährleisten und nachhaltige Landwirtschaft zu fördern, hat ebenfalls höchste Priorität. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Förderung der nachhaltigen Landwirtschaft. Hierbei geht es darum, landwirtschaftliche Praktiken zu fördern, die die Umwelt schonen, die Biodiversität erhalten und die Erträge steigern. Gleichzeitig müssen Kleinfarmer*innen in der Lage sein, von ihrer Arbeit zu leben und Zugang zu Märkten und Finanzierungsmöglichkeiten zu haben.

Eine weitere wichtige Maßnahme ist die Förderung von Ernährungssicherheit. Hierbei geht es darum, sicherzustellen, dass alle Menschen Zugang zu ausreichender und gesunder Nahrung haben. Hierzu gehören Maßnahmen wie die Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktivität, die Förderung von alternativen Anbau- und Vermarktungspraktiken sowie die Unterstützung von Kleinfarmer*innen.

Grundsätzlich müssen aber auch die Ursachen von Hunger und Mangelernährung angegangen werden. Hierzu gehören beispielsweise der Klimawandel, politische Instabilität und Konflikte sowie der Mangel an Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen. Durch Maßnahmen zur Armutsbekämpfung und zur Förderung von Bildung und Gesundheit kann auch die Ernährungssicherheit.

3. Gesundheit und Wohlbefinden: Ziel ist es, allen Menschen Zugang zu hochwertiger Gesundheitsversorgung zu ermöglichen und die Sterblichkeit von Kindern und ihren Müttern zu reduzieren. Auch die psychische Gesundheit soll gefördert werden.

Zwischen 2020 und 2021 starben etwa 14,9 Millionen Menschen aufgrund von COVID-19 und dessen Auswirkungen auf Gesundheitssysteme und die Gesellschaft. In 92 Prozent von 129 untersuchten Ländern wurden Unterbrechungen in wesentlichen Gesundheitsdiensten berichtet. Im Mai 2022 hatten mehr als 80 Prozent der Menschen in Ländern mit hohem Einkommen mindestens eine Impfdosis erhalten, aber der Anteil liegt nur bei etwa 17 Prozent in Ländern mit niedrigem Einkommen. Die Pandemie hat weltweit möglicherweise 115.500 Gesundheits- und Pflegekräfte das Leben gekostet. Die globale Prävalenz von Angstzuständen und Depressionen stieg im Jahr 2020 um geschätzte 25 Prozent, wobei junge Menschen und Frauen am stärksten betroffen waren. Die Sterblichkeitsrate von Kindern unter 5 Jahren sank zwischen 2015 und 2020 um 14 Prozent, aber allein im Jahr 2020 starben 5 Millionen Kinder vor Erreichen ihres fünften Lebensjahres. Die universelle Gesundheitsversorgung verbesserte sich von einem globalen Durchschnitt von 45 von 100 im Jahr 2000 auf 67 im Jahr 2019. Die Inzidenz von HIV-Infektionen sank weltweit zwischen 2010 und 2020 um 39 Prozent, die TB-Todesfälle stiegen jedoch aufgrund von Störungen im Zusammenhang mit der Pandemie an. Die Anzahl der Malariafälle wurde auf 241 Millionen geschätzt, wobei etwa zwei Drittel der zusätzlichen Todesfälle mit Unterbrechungen bei der Bereitstellung von Malaria-Diensten während der Pandemie in Verbindung gebracht wurden. Die Anzahl der Menschen, die eine Behandlung und Pflege für vernachlässigte tropische Krankheiten (NTD) benötigen, sank von 2,19 Milliarden im Jahr 2010 auf 1,73 Milliarden im Jahr 2020.

Dieses Ziel verfolgt die Förderung eines gesunden Lebens und Wohlbefindens für alle Altersgruppen und Verbesserung des Zugangs zu medizinischer Versorgung.

Eine zentrale Rolle spielt dabei die Unterstützung von erschwinglichen, hochwertigen Gesundheitsdienstleistungen und medizinischer Versorgung für alle Menschen, insbesondere in ärmeren und benachteiligten Gemeinschaften, um Krankheiten zu verhindern und zu behandeln.

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist die Förderung von Prävention und Aufklärung, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung zu verbessern. Hierzu gehören Maßnahmen wie die Förderung von gesunder Ernährung, körperlicher Aktivität, Suchtprävention und sexueller Aufklärung.

Darüber hinaus müssen auch die strukturellen Ursachen von Gesundheitsproblemen angegangen werden, wie die ungerechte Verteilung von Ressourcen, mangelnde Hygiene und Sanitärversorgung, sowie Umweltverschmutzung und der Klimawandel. Durch Maßnahmen wie die Förderung von nachhaltiger Entwicklung, Umweltschutz und einer gerechteren Verteilung von Ressourcen können auch die strukturellen Ursachen von Gesundheitsproblemen bekämpft werden.

4. Hochwertige Bildung: Ziel ist es, allen Menschen eine qualitativ hochwertige Bildung zu ermöglichen, indem man den Zugang zu Bildung verbessert, Lehrkräfte fördert und die Lernbedingungen verbessert.

Die COVID-19-Pandemie hat zu Schulschließungen geführt, aufgrund derer 147 Millionen Kinder mehr als die Hälfte ihres Unterrichts in der Klasse verpasst haben. Es wird geschätzt, dass diese Generation von Kindern insgesamt 17 Billionen US-Dollar an Einkommen in der Gegenwart verlieren könnte. Der Anteil der jungen Menschen, die die Sekundarschule abschließen, stieg von 54 Prozent im Jahr 2015 auf 58 Prozent im Jahr 2020, wobei der Fortschritt langsamer wurde. Daten aus 73 Ländern zeigen, dass zwischen 2013 und 2021 etwa 7 von 10 Kindern, die 3 und 4 Jahre alt waren, in ihrer Entwicklung im Zeitplan lagen. Die meisten Länder haben keine Geschlechterparität bei dem Anteil von Kindern erreicht, die die Mindeststandards für Lernkompetenz im Lesen und beim Abschluss der Sekundarschule erfüllen. Etwa ein Viertel der Grundschulen hatte im Jahr 2020 keinen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen, während etwa 50 Prozent der Grundschulen Zugang zu Einrichtungen wie Informations- und Kommunikationstechnologie und behindertengerechter Infrastruktur hatten. Im Jahr 2020 waren weltweit etwa 12 Millionen Vorschullehrer, 33 Millionen Grundschullehrer und 38 Millionen Sekundarschullehrer in Klassenzimmern tätig, und 83 Prozent der Grund- und Sekundarschullehrer waren ausgebildet. Nach der Wiedereröffnung der Schulen haben nur 20 Prozent der Länder wesentliche Maßnahmen ergriffen, um zusätzliche Unterstützung für die psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung von Schülern zu bieten.

Hochwertige Bildung ist ein Schlüsselelement für die Erreichung der anderen Nachhaltigkeitsziele, da Bildung den Menschen die Fähigkeiten, Kenntnisse und Werte vermittelt, die sie benötigen, um sich aktiv an der nachhaltigen Entwicklung zu beteiligen. Zudem bietet sie die Grundlage für eine inklusive Gesellschaft und eine gerechtere Welt.

Um das Ziel der hochwertigen Bildung zu erreichen, müssen wir sicherstellen, dass Bildung von hoher Qualität, erschwinglich und für alle zugänglich ist, unabhängig von Hintergrund oder Herkunft. Dazu gehört, den Zugang zu Bildung zu verbessern, insbesondere für benachteiligte Gruppen wie Mädchen, Menschen mit Behinderungen oder Menschen in ländlichen Gebieten. Auch Investitionen in Bildungsinfrastruktur, die lebenslange Bildung von Lehrkräften und die Förderung einer inklusiven Lernumgebung zählt hierzu. Weiterhin muss eine qualitativ hochwertige Bildung auch die Förderung von kritischem Denken und Problemlösungsfähigkeiten sowie die Vermittlung von Werten wie Nachhaltigkeit, Frieden und Gerechtigkeit umfassen.

5. Geschlechtergleichheit: Ziel ist es, allen Menschen eine qualitativ hochwertige Bildung zu ermöglichen, indem man den Zugang zu Bildung verbessert, Lehrkräfte fördert und die Lernbedingungen verbessert.

Weltweit haben 26% der jemals verheirateten Frauen im Alter von 15 Jahren und älter körperliche und/oder sexuelle Gewalt durch ihren Ehemann oder intimen Partner erfahren. In einer Umfrage von 2021 in 13 Ländern haben 45% der Frauen seit COVID-19 eine Form von Gewalt erfahren. Fast 20% der jungen Frauen waren 2021 vor dem 18. Lebensjahr verheiratet. Die weltweite Prävalenz von Kinderehen ist in den letzten fünf Jahren um etwa 10% gesunken. Bis 2030 werden voraussichtlich 10 Millionen weitere Mädchen aufgrund der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zu „Kindbräuten“ werden. Mindestens 200 Millionen Mädchen und Frauen haben heute weibliche Genitalverstümmelung erfahren, hauptsächlich in 31 Ländern. Der globale Anteil von Frauen in unteren und einzigen Häusern nationaler Parlamente lag zum 1. Januar 2022 bei 26,2%. Der Anteil der Frauen in Führungspositionen stieg von 27,2% auf 28,3% von 2015 bis 2019, blieb jedoch von 2019 bis 2020 unverändert. Zwischen 2007 und 2021 trafen 57% der Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren, die verheiratet oder in einer Beziehung sind, ihre eigenen informierten Entscheidungen in Bezug auf sexuelle Beziehungen, Verhütungsmittel und reproduktive Gesundheitsversorgung.

Das Ziel der Geschlechtergleichstellung verfolgt das Ziel, Geschlechterungleichheit zu beseitigen, Frauen und Mädchen zu stärken und ihre Rechte zu fördern. Hierbei geht es u.a. darum, sicherzustellen, dass Frauen und Mädchen Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung und Ausbildung haben und dass sie in allen Bildungsbereichen gleichberechtigt behandelt werden. Auch Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, die Stärkung der Rechte von Frauen in der Familie und in der Arbeitswelt sowie die Förderung von politischer Teilhabe und Führung von Frauen sind von großer Bedeutung.

Durch Maßnahmen wie die Förderung von Chancengleichheit am Arbeitsplatz und die Stärkung von Frauen in Führungspositionen kann auch die strukturelle Diskriminierung von Frauen und Mädchen bekämpft werden. Ferner müssen die strukturellen Ursachen von Geschlechterungleichheit angegangen werden. Hierzu gehören beispielsweise geschlechtsspezifische Diskriminierung, Stereotypen und Rollenzuschreibungen sowie ungleiche Bezahlung und Beschäftigungschancen.

6. Sauberes Wasser und Sanitärversorgung: Ziel ist es, den Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung für alle Menschen zu verbessern, indem man Investitionen in die Infrastruktur tätigt und nachhaltige Wasser-ressourcenmanagement-Praktiken fördert.

Im Jahr 2020 hatten 74 Prozent der Weltbevölkerung Zugang zu sicher verwaltetem Trinkwasser, 2015 waren es noch 70 Prozent. Trotzdem leben immer noch zwei Milliarden Menschen ohne sicheren Zugang zu Trinkwasser, darunter 1,2 Milliarden Menschen ohne grundlegende Versorgung. Die Fortschrittsraten müssten sich vervierfachen, um bis 2030 eine universelle Abdeckung zu erreichen. Auch im Bereich der Sanitärversorgung und Handhygiene besteht noch Handlungsbedarf. Acht von zehn Menschen ohne Zugang zu Trinkwasser leben in ländlichen Gebieten, und viele von ihnen in den am wenigsten entwickelten Ländern. Die weltweite Wasser-Nutzungseffizienz hat sich verbessert, aber die Qualität des von vielen Menschen genutzten Wassers ist aufgrund fehlender Überwachung unbekannt. Die Freiluftentleerung geht zurück, aber es besteht noch immer Handlungsbedarf. Der Verlust von Feuchtgebieten hat dramatische Auswirkungen auf die Artenvielfalt. Der Wasserstress ist in vielen Regionen der Welt hoch und muss bewältigt werden.

Dieses Ziel zielt darauf ab, den Zugang zu sauberem Wasser und einer angemessenen Sanitärversorgung zu verbessern und die Wasserqualität zu schützen.

Zugang zu sauberem Wasser ist ein grundlegendes Menschenrecht und eine Voraussetzung für eine gute Gesundheit und Lebensqualität. Weltweit haben jedoch Millionen von Menschen keinen Zugang zu sicherem und sauberem Trinkwasser. Dies kann zu Wasser- und Sanitärbedingten Krankheiten führen, die oft tödlich sind und insbesondere Kinder und Menschen in armen Ländern betreffen.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, soll der Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung verbessert werden, die Wasserqualität geschützt und die Umweltbelastung durch den unsachgemäßen Umgang mit Abwasser und Abfall verringert werden.

7. Bezahlbare und saubere Energie: Ziel ist es, den Zugang zu bezahlbarer, sauberer Energie für alle Menschen zu verbessern, indem man erneuerbare Energien fördert und effizientere Energienutzung unterstützt.

Zwischen 2010 und 2020 stieg die globale Elektrizitätszugangsrate von 83 auf 91 Prozent, während die Zahl der Menschen ohne Strom von 1,2 Milliarden auf 733 Millionen sank. Die Elektrizitätszugangsrate stieg von 2018 bis 2020 im Durchschnitt um 0,5 Prozentpunkte pro Jahr, verglichen mit 0,8 Prozentpunkten von 2010 bis 2018. Bis 2030 wird die Elektrizitätszugangsrate voraussichtlich 92 Prozent erreichen, was 670 Millionen Menschen ohne Strom lässt. Die COVID-19-Pandemie führte dazu, dass bis zu 90 Millionen Menschen in Afrika und Asien keine erweiterten Stromdienstleistungen bezahlen konnten. Der Anteil der Menschen mit Zugang zu sauberen Brennstoffen und Technologien zum Kochen stieg von 57 auf 69 Prozent zwischen 2010 und 2020. Im Jahr 2020 verwendeten immer noch 4 Milliarden Menschen ineffiziente und verschmutzende Kochsysteme. Der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtendenergieverbrauch betrug 2019 17,7 Prozent, was 1,6 Prozentpunkte höher war als 2010. Die globale Energieintensität verbesserte sich von 5,6 Megajoule pro US-Dollar im Jahr 2010 auf 4,7 im Jahr 2019, und es wird erwartet, dass die jährliche Verbesserungsrate bis 2030 bei 3,2 Prozent liegen wird. Internationale öffentliche Finanzströme zur Unterstützung sauberer Energie beliefen sich 2019 auf 10,9 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von fast 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der gleitende Fünfjahresdurchschnitt sank von 17,5 Milliarden US-Dollar für 2014-2018 auf 16,6 Milliarden US-Dollar für 2015-2019. Kredite machten über 52 Prozent der Verpflichtungen im Jahr 2019 aus, während Zuschüsse fast 17 Prozent ausmachten. Die Anteile an kollektiven Anlageinstrumenten stiegen im Jahr 2019 auf 191 Millionen US-Dollar, ein Anstieg um 91 Prozent gegenüber 2018.

Dazu gehört, erneuerbare Energien wie Solarenergie, Windenergie und Wasserkraft zu fördern und die Nutzung fossiler Brennstoffe zu reduzieren. Eine effizientere Energienutzung soll unterstützt werden, indem Energieeffizienzmaßnahmen wie die Verbesserung der Isolierung von Gebäuden und der Einsatz von energieeffizienten Geräten gefördert werden.

Dieses Ziel ist wichtig, um den Klimawandel zu bekämpfen und den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Eine saubere und nachhaltige Energieversorgung ist auch ein wesentlicher Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung und die Verbesserung der Lebensbedingungen in vielen Teilen der Welt.

Die Förderung von bezahlbarer und sauberer Energie trägt auch zur Verbesserung der Gesundheit der Menschen bei, da der Einsatz von fossilen Brennstoffen oft mit Luftverschmutzung und Gesundheitsproblemen verbunden ist. Darüber hinaus kann eine verbesserte Energieversorgung auch dazu beitragen, die Armut zu reduzieren und die Lebensqualität in ländlichen Gebieten zu verbessern, indem beispielsweise die Möglichkeit geschaffen wird, elektrische Geräte für Bildung und wirtschaftliche Aktivitäten zu nutzen.

8. Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum: Ziel ist es, menschenwürdige Arbeit und nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu fördern, indem man die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Förderung von Unternehmertum und die Förderung von fairen Arbeitsbeding

Die globale BIP pro Kopf sollte um 3 Prozent steigen, aber die Ukraine-Krise wird voraussichtlich das Wachstum auf 2,1 Prozent begrenzen. Das reale BIP der am wenigsten entwickelten Länder wird voraussichtlich bis 2023 unter dem Ziel von 7 Prozent gemäß der Agenda 2030 bleiben. Die globale Arbeitsproduktivität stieg um 3,2 Prozent, aber die Produktivität in den am wenigsten entwickelten Ländern ging um 1,6 Prozent zurück. Die globale Arbeitslosenquote wird voraussichtlich bis mindestens 2023 über ihrem Niveau von 5,4 Prozent im Jahr 2019 bleiben. Weltweit sind 160 Millionen Kinder in Kinderarbeit tätig, und aufgrund steigender Armut, die durch die Pandemie verursacht wird, sind voraussichtlich 9 Millionen zusätzliche Kinder bis Ende 2022 gefährdet, in Kinderarbeit gedrängt zu werden.

Das bedeutet, dass die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Förderung von Unternehmertum und die Gewährleistung fairer Arbeitsbedingungen im Fokus stehen.

Menschenwürdige Arbeit bezieht sich auf Arbeitsplätze, die sicher sind und den Arbeitnehmern ein würdiges Einkommen, soziale Absicherung und angemessene Arbeitsbedingungen bieten. Dazu gehören auch die Einhaltung von Arbeitsgesetzen und die Respektierung der Rechte der Arbeitnehmer.

Die Förderung von Unternehmertum bedeutet, dass die Schaffung von Arbeitsplätzen durch die Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen gefördert wird. Dies kann durch die Bereitstellung von Finanzierungsmöglichkeiten, Schulungen und Beratungsdiensten sowie den Zugang zu Märkten und Netzwerken erfolgen. Die Förderung von fairen Arbeitsbedingungen umfasst die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften zum Arbeitsschutz sowie die Respektierung von Arbeitnehmerrechten, einschließlich Tarifverträgen und kollektiver Verhandlungen.

Nachhaltiges Wirtschaftswachstum bezieht sich auf ein Wirtschaftswachstum, das ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltig ist. Es berücksichtigt die Bedürfnisse der zukünftigen Generationen und beruht auf einem ausgewogenen Verhältnis zwischen wirtschaftlichem Wachstum, Umweltschutz und sozialer Gerechtigkeit. Die Förderung menschenwürdiger Arbeit und nachhaltigen Wirtschaftswachstums erfordert ein koordiniertes Vorgehen auf nationaler und internationaler Ebene. Regierungen, Unternehmen und andere Akteure müssen zusammenarbeiten, um eine nachhaltige und inklusive Wirtschaft zu schaffen, die allen Menschen zugutekommt.

9. Industrie, Innovation und Infrastruktur: Ziel ist es, eine nachhaltige Industrie und Infrastruktur aufzubauen, indem man Investitionen in Innovation und Infrastruktur tätigt, die Industrialisierung fördert und die Verfügbarkeit von nachhaltiger Infrast

Die weltweite Fertigungsproduktion stieg im Jahr 2021 um 7,2 Prozent und übertraf das Niveau vor der Pandemie. Der Anteil der Fertigung an der Weltwirtschaft stieg auf 16,9 Prozent im Jahr 2021. Der Anteil der Fertigungs-Jobs an der Gesamtbeschäftigung sank auf 13,1 Prozent im Jahr 2020. Die Anzahl der international reisenden Fluggäste fiel im Jahr 2021 auf 2,3 Milliarden, was zu einem Verlust von 324 Milliarden Dollar führte. Der Luftfrachtverkehr wuchs aufgrund von wirtschaftlicher Aktivität und boomender E-Commerce-Branche. Der Anteil der Kleinhersteller, die von Krediten profitieren, ist gering, aber 15,7 Prozent in Afrika und 44,2 Prozent in Lateinamerika und der Karibik erhalten Kredite. Der Anteil der mittel- und hochtechnologischen Fertigung ist in Europa und Nordamerika höher als in Subsahara-Afrika und den am wenigsten entwickelten Ländern. Die Abdeckung des 4G-Netzwerks verdoppelte sich zwischen 2015 und 2021 und erreichte 88 Prozent der Weltbevölkerung. Obwohl 95 Prozent der Weltbevölkerung von einem mobilen Breitbandnetzwerk abgedeckt sind, bleibt die Abdeckung in am wenigsten entwickelten Ländern und Binnenentwicklungs-ländern signifikant niedrig.

Die Bedürfnisse der Menschen sollen erfüllt werden, ohne die Umwelt zu schädigen. Dabei müssen Investitionen in Innovation und Infrastruktur getätigt werden, welche die Industrialisierung vorantreiben und die Verfügbarkeit von nachhaltiger Infrastruktur verbessern. Diese ist notwendig, um die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und die Wirtschaft anzukurbeln. Dabei sollte die Infrastruktur den Bedürfnissen der Menschen entsprechen, zugleich aber auch ökologisch nachhaltig sein. Zum Beispiel kann die Nutzung von erneuerbaren Energien in der Infrastruktur die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren und die Umweltbelastung minimieren.

Die Industrie ist ein wichtiger Wirtschaftszweig, der Arbeitsplätze schafft und die Wirtschaft wachsen lässt. Um jedoch nachhaltig zu sein, muss die Industrie auf umweltfreundliche und ressourcenschonende Verfahren umstellen und soziale Verantwortung übernehmen. Dies kann durch Investitionen in Forschung und Entwicklung von innovativen Technologien erreicht werden, die die Umweltbelastung reduzieren und gleichzeitig die Produktivität erhöhen.

10. Reduzierung der Ungleichheit: Ziel ist es, Ungleichheit innerhalb und zwischen Ländern zu reduzieren, indem man Diskriminierung bekämpft, soziale, wirtschaftliche und politische Inklusion fördert und die Mobilität von Menschen und Gütern verbessert.

Die COVID-19-Pandemie hat zu einer Verschärfung der sozialen Ausgrenzung geführt. In den meisten der 18 Länder, die Daten für 2020 zur Verfügung haben, stieg die Rate relativer Einkommensarmut an. Die Ungleichheit zwischen den Ländern ist zwischen 2017 und 2021 um 1,2 Prozent gestiegen, obwohl vor der Pandemie ein Rückgang um 2,6 Prozent erwartet wurde. Die Einkommensungleichheit innerhalb der Länder hat in Schwellen- und Entwicklungsländern im Durchschnitt um etwa 1 Prozent zugenommen, nachdem sie seit Beginn des Millenniums kontinuierlich zurückgegangen war. Eine beträchtliche Anzahl von Menschen hat Diskriminierung erfahren, insbesondere aufgrund von Geschlecht und Behinderung. Es gab auch eine Zunahme von Flüchtlingen weltweit, wobei Nordafrika und Westasien die größten regionalen Quellen sind. Millionen von Menschen sind aufgrund von Konflikten in der Ukraine vertrieben worden, während im Jahr 2021 mehr als 5.800 Menschen auf der Flucht gestorben sind, was das tödlichste Jahr für Migranten seit 2017 darstellt.

Die Reduzierung der Ungleichheit ist ein Ziel für nachhaltige Entwicklung, das darauf abzielt, die Ungleichheit innerhalb und zwischen Ländern zu verringern. Das Ziel umfasst verschiedene Maßnahmen, wie die Bekämpfung von Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Alter, Behinderung oder anderer Faktoren. Es geht auch darum, die soziale, wirtschaftliche und politische Inklusion zu fördern, indem man dafür sorgt, dass alle Menschen Zugang zu den gleichen Chancen und Ressourcen haben. Weiterhin sollen die Mobilität von Menschen und Gütern verbessert werden, um beispielsweise den Zugang zu Bildung, Arbeit und Gesundheitsversorgung zu erleichtern.

Eine Reduzierung der Ungleichheit ist wichtig, um eine inklusive und gerechte Gesellschaft zu schaffen. Wenn bestimmte Gruppen von Menschen aufgrund von Diskriminierung oder sozialer Ausgrenzung benachteiligt werden, können sie nicht ihr volles Potenzial entfalten und die Gesellschaft als Ganzes leidet unter einem Mangel an Diversität und Inklusion. Eine Verringerung der Ungleichheit trägt auch zur Armutsbekämpfung bei und fördert wirtschaftliches Wachstum, da alle Menschen Zugang zu den gleichen Chancen und Ressourcen haben.

11. Nachhaltige Städte und Gemeinden: Ziel ist es, Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu gestalten, indem man eine integrative Stadtentwicklung, einen nachhaltigen Verkehr und einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen f

Im Jahr 2020 lebten über eine Milliarde Menschen in Slums, hauptsächlich in Zentral-, Süd- und Südostasien sowie in Subsahara-Afrika. Eine 1-prozentige Zunahme des städtischen Bevölkerungswachstums würde die Zahl der Slums um 2,3 Prozent in Afrika und 5,3 Prozent in Asien erhöhen. Luftverschmutzung aus verschiedenen Quellen hat im Jahr 2019 zu 4,2 Millionen Todesfällen geführt, wobei Menschen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen am stärksten betroffen waren. Über 6.000 Städte in 117 Ländern überwachen jetzt die Luftqualität. Im Jahr 2021 überschritten 99 Prozent der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten die Luftqualitätsrichtlinien der WHO. Der öffentliche Verkehr bedient nur etwa 37 Prozent der städtischen Gebiete weltweit. Im Jahr 2022 wurden weltweit durchschnittlich 82 Prozent des kommunalen Festabfalls gesammelt und 55 Prozent wurden in kontrollierten Anlagen verwaltet. Die Anzahl der Länder mit Strategien zur Reduzierung von Katastrophenrisiken hat sich fast verdoppelt, und der Anteil der lokalen Regierungen, die solche Strategien angenommen haben, stieg von 51 Prozent im Jahr 2015 auf 66 Prozent im Jahr 2021.

Das Ziel 11 der nachhaltigen Entwicklung zielt darauf ab, Städte und Gemeinden nachhaltig zu gestalten und damit einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit insgesamt zu leisten. Hierfür sollen insbesondere integrative Stadtentwicklung und nachhaltiger Verkehr gefördert werden. Die Städte sollen inklusiver und sicherer gestaltet werden, um die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern. Dabei spielen auch die Verbesserung der öffentlichen Räume und die Förderung von Grünflächen eine wichtige Rolle.

Zusätzlich soll ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen angestrebt werden, um den Ressourcenverbrauch und die Belastung der Umwelt zu reduzieren. Hierfür sind Maßnahmen wie der Ausbau von erneuerbaren Energien, die Förderung von Recycling und die Reduzierung des Abfallaufkommens erforderlich. Auch die Förderung von nachhaltigem Konsum und Produktion trägt zur Erreichung des Ziels bei. Darüber hinaus soll das Ziel 11 dazu beitragen, Städte widerstands-fähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu machen. Hierfür sind Maßnahmen wie die Förderung von klimaresistenten Gebäuden und Infrastrukturen sowie die Implementierung von Frühwarnsystemen und Notfallplänen erforderlich.

12. Nachhaltige/r Konsum und Produktion: Ziel ist es, nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster zu fördern, indem man den Ressourcenverbrauch und den Abfall reduziert, umweltfreundlichere Technologien und Produktions-systeme einführt und die Bewusstseinsb

In den Jahren 2000 bis 2019 stieg der globale Inlandsverbrauch von Materialien um mehr als 65 Prozent auf insgesamt 95,1 Milliarden metrische Tonnen im Jahr 2019 an. Der steilste Anstieg des Inlandsverbrauchs von Materialien wurde in Ost- und Südostasien verzeichnet. Im Jahr 2020 gingen geschätzte 13,3 Prozent der weltweit produzierten Nahrungsmittel nach der Ernte und vor dem Erreichen der Einzelhandelsmärkte verloren. Etwa 17 Prozent der insgesamt für Verbraucher verfügbaren Nahrungsmittel werden verschwendet. Nahrungsmittel, die in Deponien landen, erzeugen 8 bis 10 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen. Im Jahr 2019 wurden weltweit 7,3 Kilogramm Elektroschrott pro Kopf produziert, von denen nur 1,7 Kilogramm umweltgerecht verwaltet wurden. Die Kapazität von Entwicklungsländern zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen hat in den letzten zehn Jahren stark zugenommen. Im Jahr 2020 gaben Regierungen 375 Milliarden Dollar für Subventionen und andere Unterstützung für fossile Brennstoffe aus. Bildung für nachhaltige Entwicklung und globale Bürgerschaftsbildung sind in vielen Ländern in nationalen Bildungsgesetzen und -richtlinien verankert.

Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster beziehen sich auf Konsum- und Produktionsmuster, die den ökologischen, sozialen und ökonomischen Anforderungen gerecht werden, ohne dabei die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Das Hauptziel der nachhaltigen Konsum- und Produktionsmuster besteht darin, eine nachhaltige Entwicklung zu fördern und die Umweltbelastung zu reduzieren.

Eine der wichtigsten Maßnahmen besteht darin, den Ressourcenverbrauch und die Abfallproduktion zu reduzieren. Das kann durch die Verbesserung der Effizienz von Produktionsprozessen, die Verwendung von umweltfreundlicheren Rohstoffen, das Recycling von Materialien und die Einführung von Kreislaufwirtschaftsmodellen erreicht werden. Die Einführung von umweltfreundlicheren Technologien und Produktionsmethoden, wie z.B. die Verwendung erneuerbarer Energien oder die Nutzung von umweltfreundlichen Materialien, kann helfen, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und die Umweltbelastung zu minimieren. Es ist wichtig, das Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher für nachhaltigen Konsum zu stärken. Hierzu können Informations- und Bildungskampagnen, die Förderung von ethischen Labels und Zertifizierungen sowie die Schaffung von Anreizen für nachhaltigen Konsum beitragen. Um eine nachhaltige Produktion und Konsum zu fördern, müssen Kooperationen und Partnerschaften zwischen Regierungen, Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen gefördert werden. Hierbei können gemeinsame Initiativen und Projekte entwickelt werden, um nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster zu fördern.

13. Maßnahmen zum Klimaschutz: Ziel ist es, dringende Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen zu ergreifen, indem man den Ausstoß von Treibhausgasen reduziert, erneuerbare Energien fördert und die Anpassung an die Folgen des Klim

Die globale Durchschnittstemperatur war 2021 1,1°C über dem vorindustriellen Niveau und die Jahre von 2015 bis 2021 waren die wärmsten aufgezeichneten Jahre. In den nächsten fünf Jahren wird die globale Durchschnittstemperatur voraussichtlich mindestens einmal über 1,5°C liegen. Die globalen CO2-Emissionen sanken 2020 aufgrund von COVID-19 um 5,2%, stiegen aber 2021 um 6%. Bis 2050 werden jedes Jahr 1,6 Billionen bis 3,8 Billionen US-Dollar benötigt, um eine kohlenstoffarme Zukunft zu ermöglichen und eine Erwärmung von mehr als 1,5°C zu vermeiden. Bis 2100 werden etwa ein Drittel der globalen Landflächen unter mäßiger Dürre leiden und der Meeresspiegel könnte um 30 bis 60 Zentimeter steigen, selbst wenn die Treibhausgasemissionen stark reduziert werden. Selbst wenn die 1,5°C-Schwelle erreicht wird, werden etwa 70 bis 90 Prozent der warmen Korallenriffe verschwinden. Es leben derzeit 3 bis 3,6 Milliarden Menschen in sehr anfälligen Kontexten für den Klimawandel. Bis 2030 werden aufgrund von Dürre geschätzte 700 Millionen Menschen von Vertreibung bedroht sein.

Klimaschutz bezieht sich auf Maßnahmen zur Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen und zur Verhinderung von weiteren Umweltschäden aufgrund des Klimawandels. Das Hauptziel besteht darin, den menschlichen Einfluss auf den Klimawandel zu minimieren, indem man die Emissionen von Treibhausgasen, wie z.B. Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O), reduziert.

Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels besteht darin, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Dies kann durch die Umstellung auf saubere Energien, wie z.B. erneuerbare Energien, oder durch die Energieeffizienzsteigerung in Industrie, Transport und Gebäuden erreicht werden.

Erneuerbare Energien, wie Solarenergie, Windenergie oder Wasserkraft, sind kohlenstoffarme und emissionsfreie Energiequellen, die den Ersatz von fossilen Brennstoffen ermöglichen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien kann der Kohlenstoffausstoß reduziert werden.

Der Klimawandel hat bereits Auswirkungen auf die Umwelt, wie z.B. das Ansteigen des Meeresspiegels oder die Zunahme von Wetterextremen. Um sich auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten und diesen anzupassen, müssen Anpassungsmaßnahmen ergriffen werden.

Eine weitere Möglichkeit zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen besteht darin, die Energieeffizienz zu verbessern. Dies kann durch eine bessere Isolierung von Gebäuden, den Einsatz energieeffizienter Geräte oder die Optimierung von Produktionsprozessen erreicht werden.

Um die Auswirkungen des Klimawandels zu verringern, ist es auch wichtig, das Bewusstsein der Bevölkerung zu erhöhen und umweltfreundliches Verhalten zu fördern. Dies kann durch Bildungs- und Aufklärungsprogramme, öffentliche Kampagnen oder Anreize für umweltfreundliches Verhalten erreicht werden.

14. Leben unter Wasser: Ziel ist es, das Leben unter Wasser zu erhalten und zu schützen, indem man die Überfischung reduziert, die Verschmutzung der Meere verringert und Schutzmaßnahmen für marine Ökosysteme ergreift.

Die Ozeanversauerung und steigende Meerestemperaturen gefährden marine Arten und Ökosystemdienstleistungen. In den Jahren 2009-2018 gingen etwa 14 Prozent der Korallenriffe weltweit verloren. Im Jahr 2021 waren 17 Millionen Tonnen Plastik im Meer, was 85 Prozent des marinen Mülls ausmacht. Das Volumen der Plastikverschmutzung soll bis 2040 verdoppeln oder verdreifachen. Der Schutzgebietsanteil in den Meeren weltweit beträgt 2021 8 Prozent der Küstengewässer und Ozeane. Überfischung betrifft mehr als ein Drittel der globalen Fischbestände im Jahr 2019, obwohl der Rückgang in letzter Zeit verlangsamt hat. Fast eine halbe Milliarde Menschen sind auf Kleinfischerei angewiesen, die 90 Prozent der Beschäftigung im Fischereisektor ausmacht.

Hierbei geht es darum, die Bedrohung der Meeresumwelt durch menschliche Aktivitäten zu reduzieren und die Gesundheit der Ozeane zu erhalten.

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Förderung des Schutzes und der Wiederherstellung von Meeres- und Küstenökosystemen. Hierzu gehört beispielsweise die Einrichtung von Meeresschutzgebieten, die Reduzierung von Abfall- und Plastikverschmutzung, die Bekämpfung von Überfischung und die Förderung von nachhaltigen Fischereipraktiken.

Ferner gilt es die nachhaltige Nutzung der Meeresressourcen zu fördern. Hierbei geht es darum, sicherzustellen, dass die Nutzung der Meeresressourcen im Einklang mit dem Schutz und der Erhaltung der Meeresumwelt erfolgt. Hierzu gehören beispielsweise die Förderung von nachhaltigen Aquakulturpraktiken und die Entwicklung von umweltfreundlichen Technologien.

15. Leben an Land: Ziel ist es, Leben an Land zu schützen und zu fördern, indem man die Entwaldung stoppt, die Wiederherstellung und den Schutz von Ökosystemen und Biodiversität unterstützt und die nachhaltige Nutzung von Landflächen fördert.

Die Waldflächen sind weltweit von 31,9 Prozent im Jahr 2000 auf 31,2 Prozent im Jahr 2020 gesunken, was einem Verlust von fast 100 Millionen Hektar entspricht. Fast 90 Prozent der globalen Abholzung wurden durch die Agrarausweitung verursacht, wobei Ackerland und Viehweiden die Hauptursachen sind. Zwischen 2010 und 2021 stieg die Fläche von zertifizierten Waldgebieten um 35 Prozent und der Anteil von Wäldern unter langfristigen Managementplänen stieg von 54 Prozent auf 58 Prozent. Mehr als 700 Millionen Hektar Wald (18 Prozent) waren 2020 in rechtlich festgelegten Schutzgebieten. Landwirtschaftliche Aktivitäten wie Abholzung und Landwirtschaft bedrohen etwa 20 Prozent der Reptilienarten. Der durchschnittliche Prozentsatz der Abdeckung von wichtigen Gebieten der Artenvielfalt stieg weltweit von über einem Viertel im Jahr 2000 auf fast die Hälfte im Jahr 2021. Immer mehr Länder setzen nationale Ziele zur Integration von Ökosystem- und Biodiversitätswerten in ihre Buchhaltungs- und Berichtssysteme um, wobei 37 Prozent der bewerteten Länder bis Januar 2022 ihre nationalen Ziele erreicht oder übertroffen haben.

Dieses Ziel dient der Erhaltung und der Förderung einer nachhaltigen Nutzung von Landökosystemen, Wäldern und Biodiversität. Es geht darum, die Degradierung von Land und die Verluste an Biodiversität zu stoppen und umzukehren, die Wiederherstellung degradierter Ökosysteme zu fördern und die nachhaltige Nutzung von Land zu fördern.

Eine zentrale Rolle spielt dabei der Schutz und die Wiederherstellung von Wäldern und anderen Ökosystemen. Hierzu gehört beispielsweise die Förderung nachhaltiger Forstwirtschaft, die Erhaltung und Wiederherstellung von Wäldern und anderen natürlichen Lebensräumen sowie die Bekämpfung von Entwaldung und Landdegradierung.

Darüber hinaus ist es wichtig, die Biodiversität zu schützen und zu fördern. Hierzu gehören Maßnahmen wie die Erhaltung von Artenvielfalt und die Wiederherstellung von Lebensräumen, der Schutz von gefährdeten Arten und die Verhinderung der Ausbreitung invasiver Arten.

16. Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: Ziel ist es, friedliche und inklusive Gesellschaften zu fördern, indem man Korruption und illegale Aktivitäten bekämpft, den Zugang zur Justiz und zu Grundrechten verbessert und starke und transparente

Im Mai 2022 überstieg die Zahl der Flüchtlinge aufgrund von Konflikten, Gewalt und Verletzungen der Menschenrechte 100 Millionen. Im Jahr 2021 wurden 320 tödliche Angriffe gegen Menschenrechtsverteidiger, Journalisten und Gewerkschafter in 35 Ländern registriert. Die Anzahl der zivilen Todesopfer in den 12 tödlichsten Konflikten sank um 17% gegenüber 2020 und um 69% gegenüber 2015. Die Welt hat in den letzten zehn Jahren 349 Milliarden US-Dollar für Friedenssicherung, humanitäre Hilfe und Flüchtlingsunterstützung ausgegeben. Zwischen 2016 und 2020 wurden 28% der beschlagnahmten Waffen erfolgreich verfolgt und 48% der beschlagnahmten Waffen wurden von nationalen Behörden vernichtet. Zwischen 2015 und 2020 sank die globale Mordrate um 5,2%. Frauen und Mädchen sind häufiger Mordopfer von intimen Partnern oder Familienmitgliedern. Bis 2030 soll die globale Mordrate um 19% gegenüber dem Stand von 2015 sinken, jedoch immer noch unterhalb der angestrebten "signifikanten Reduktion". Fast 1 von 6 Unternehmen weltweit sieht sich mit Bestechungsforderungen durch öffentliche Beamte konfrontiert.

Dieses Ziel umfasst verschiedene Aspekte, wie die Förderung von Rechtsstaatlichkeit, die Stärkung von Institutionen, die Bekämpfung von Korruption und die Förderung von Menschenrechten und Grundfreiheiten. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Regierungen und Institutionen die Rechtsstaatlichkeit und die Gleichheit vor dem Gesetz sicherstellen. Dazu gehört auch, dass alle Menschen Zugang zur Justiz haben und vor Diskriminierung geschützt werden. Es ist auch wichtig, Korruption zu bekämpfen und transparente und rechenschaftspflichtige Institutionen zu schaffen. Eine wichtige Rolle spielt auch die Förderung von Menschenrechten und Grundfreiheiten. Dazu gehört die Förderung von Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit und Pressefreiheit sowie die Stärkung der Rechte von Minderheiten und gefährdeten Gruppen. Darüber hinaus müssen auch Konflikte und Gewalttätigkeiten verhindert und Frieden gefördert werden. Dies umfasst die Förderung von zwischenstaatlicher Zusammenarbeit und die Bekämpfung von Terrorismus und Waffengewalt.

17. Partnerschaften zur Erreichung der Ziele: Ziel ist es, Partnerschaften zwischen Regierungen, der Zivilgesellschaft und der Privatwirtschaft zu fördern, um die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung zu beschleunigen, indem man die Zusammenarbe

Netto-ODA-Ströme im Jahr 2021 stiegen um 3,3 Prozent auf 177,6 Milliarden US-Dollar und 150 Länder haben einen nationalen statistischen Plan umgesetzt. Die Gesamtverschuldung von Niedrigeinkommens- und Mittelstandsländern stieg 2020 um 5,3 Prozent auf 8,7 Billionen US-Dollar, und das Verhältnis von öffentlichem und öffentlich garantiertem Schuldendienst zum Export in Niedrigeinkommensländern stieg auf 8,8 Prozent im Jahr 2020. Es gibt 4,9 Milliarden Internetnutzer, aber nur 1,4 Abonnements für Breitband pro 100 Einwohner in den am wenigsten entwickelten Ländern. Die ausländischen Direktinvestitionsströme erreichten im Jahr 2021 1,58 Billionen US-Dollar, wobei die ausländischen Direktinvestitionsströme in Entwicklungsländern um 30 Prozent auf fast 837 Milliarden US-Dollar stiegen. Investitionen in SDG-bezogene Sektoren in Entwicklungsländern stiegen um 70 Prozent, aber der Anteil der gesamten SDG-Investitionen, der an die am wenigsten entwickelten Länder ging, sank von 19 Prozent im Jahr 2020 auf 15 Prozent im Jahr 2021.

Eine zentrale Rolle spielt die Förderung von Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und guter Regierungsführung. Hierbei geht es darum, Institutionen zu schaffen oder zu stärken, die für Recht und Ordnung sorgen, Korruption bekämpfen und die Menschenrechte respektieren und schützen.

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist die Förderung von Frieden und Konfliktprävention. Hierzu gehören Maßnahmen wie die Förderung von Dialog, Toleranz und gegenseitigem Verständnis zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und die Schaffung von Bedingungen für eine friedliche Lösung von Konflikten.

Darüber hinaus müssen auch die strukturellen Ursachen von Ungerechtigkeit und Gewalt angegangen werden. Hierzu gehören beispielsweise Armut, Ungleichheit, Diskriminierung und fehlende Bildungschancen. Durch Maßnahmen wie die Förderung von sozialer Gerechtigkeit, Bildung und der wirtschaftlichen Entwicklung können auch die strukturellen Ursachen von Ungerechtigkeit und Gewalt bekämpft werden.

Quelle und weiterführende Informationen:

United Nations Sustainable Development Goals (SDGs), https://www.un.org/sustainabledevelopment/sustainable-development-goals/ (Zugriff am 17. April 2023)

Du bist Lehramtsstudent*in oder Referendar*in?

Fit4Ref ist eine kostenlose Lehramts-Community. Wir unterstützen dich mit vielen Vorteilen in jeder Phase auf deinem Weg zur Lehrtätigkeit. Sichere dir als LA-Student*in oder Referendar*in den Zugang zur Mediathek, der umfangreichen Unterrichtsmaterialdatenbank und vielen weiteren Vorteilen.

Weitere Vorteile entdecken
Kommentare
Es gibt noch keine Kommentare. Mach den Anfang! ;)