Beziehung & Konflikte managen

Schon im Vorbereitungsdienst, aber auch als erfahrene Lehrkraft, begegnen dir täglich kleine und große Herausforderungen. Ein zentrales Feld dabei ist das Beziehungs- und Konfliktmanagement – es gehört genauso selbstverständlich zum Lehrberuf wie die Unterrichtsvorbereitung oder das Korrigieren von Klassenarbeiten. Ob im Klassenzimmer, im Elternabend oder im Lehrerzimmer: Der richtige Umgang mit Konfliktsituationen entscheidet darüber, wie entspannt und erfolgreich du deinen Alltag bewältigst. Wer es schafft, auch in brenzligen Momenten souverän und lösungsorientiert zu handeln, stärkt nicht nur das eigene Standing, sondern auch die Lern- und Arbeitsatmosphäre für alle Beteiligten. 

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Umgang mit schwierigen Schüler*innen
Umgang mit schwierigen Schüler*innen
Was du bezüglich des Umgangs mit schwierigen Schüler*innen unbedingt wissen solltest, um auch brenzlige Situationen zu vermeiden.
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Umgang mit herausfordernden Elternbeziehungen
Umgang mit herausfordernden Elternbeziehungen
Wie du herausfordernden Elternbeziehungen am besten begegnen kannst. Ob in Elterngesprächen oder zu Elternabenden.
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Umgang mit Kolleg*innen im Referendariat
Umgang mit Kolleg*innen im Referendariat
So kannst du deinen Kolleg*innen gelassen begegnen, anständig mit Kritik umgehen und dich mit anderen Kolleg*innen im Internet vernetzen.

1. Die Beziehung zwischen Lehrkräften und Schüler*innen 

Die Basis erfolgreichen Unterrichts liegt in einer tragfähigen Beziehung. Vertrauen, Respekt und klare Regeln sind die Grundlage, damit Lernen gelingt. Gleichzeitig gibt es im Schulalltag immer wieder Konfliktpotenzial – vom Zwischenruf über Störungen bis hin zu Respektlosigkeit. 

Darauf kommt es an: 

  • Beziehung stärken: Interesse zeigen, Erfolge anerkennen, Humor nutzen. 

  • Konsequenz: Regeln transparent machen, Sanktionen maßvoll einsetzen. 

  • Prävention: Konflikte früh ansprechen, bevor sie eskalieren. 

Gerade im Vorbereitungsdienst ist es hilfreich, verschiedene Strategien auszuprobieren und sich im Kollegium Rat zu holen – niemand erwartet, dass du sofort „alles im Griff“ hast. 

 

2. Umgang mit herausfordernden Schüler*innen 

Ein Schüler ruft einfach laut in die Klasse und stört so gut wie jedes Mal deinen Unterricht? Die letzte Reihe hört einfach nicht auf, zu tratschen? Das kennst du wahrscheinlich sogar noch aus deiner eigenen Schulzeit. Der einzige Unterschied: Jetzt musst du dich mit diesen Störungen auseinandersetzen und eine Lösung finden. 

Tipps für die Praxis: 

  • Ruhe bewahren: Nicht impulsiv reagieren, sondern bewusst den Moment steuern. 

  • Klare Ansprache: Verhalten statt Person kritisieren („Dein Verhalten stört den Unterricht…“). 

  • Konsequenz zeigen: Ankündigungen auch einhalten – Verbindlichkeit schafft Respekt. 

 

3. Umgang mit Eltern – partnerschaftlich statt konfrontativ 

Elterngespräche und Elternabende können für junge Lehrkräfte ungewohnt oder belastend sein. Manche Eltern hinterfragen Noten, andere nehmen die Rolle von „Helikoptereltern“ ein. Wichtig ist, sachlich zu bleiben und Gesprächsführung als professionelle Kompetenz zu verstehen. 

Darauf solltest du achten: 

  • Vorbereitung: Daten, Beispiele und Beobachtungen parat haben. 

  • Aktives Zuhören: Verständnis zeigen, auch wenn du eine andere Einschätzung hast. 

  • Rahmen setzen: Gesprächsziele klar formulieren, Zeit begrenzen. 

  • Professionell bleiben: Kritik nicht persönlich nehmen, sondern auf die Sachebene zurückführen. 

So werden auch herausfordernde Elterngespräche zu einer Gelegenheit, Vertrauen aufzubauen und Zusammenarbeit zu stärken. Weiterführende Tipps für denUmgang mit herausfordernden Elternbeziehungenund zeigen dir, wie du sachlich und professionell auftrittst. 

 

4. Umgang mit Kolleg*innen – Zusammenarbeit statt Konkurrenz 

Das Miteinander im Kollegium prägt das Arbeitsklima entscheidend. Gerade im Vorbereitungsdienst können Unsicherheit und Leistungsdruck leicht zu Spannungen führen. Doch ein respektvoller Umgang und Teamgeist erleichtern nicht nur dir, sondern auch deinen Kolleg*innen den Alltag. 

Wichtige Aspekte: 

  • Offenheit & Authentizität: Verstelle dich nicht – Ehrlichkeit schafft Vertrauen. 

  • Feedback nutzen: Rückmeldungen als Lernchance sehen, nicht als persönlichen Angriff. 

  • Engagement zeigen: Dich einbringen, auch bei „kleinen“ Aufgaben im Alltag. 

  • Digitale Vernetzung: Online-Communities nutzen, um Erfahrungen und Materialien zu teilen. 

  • Grenzen respektieren: Nicht alle müssen enge Freunde werden – aber Respekt ist Pflicht. 

Weiterführende Tipps im Umgang mit Kolleg*innen findest du hier. 

 

5. Resilienz und Selbstfürsorge – die unterschätzte Dimension 

Konfliktmanagement bedeutet nicht nur, andere souverän zu steuern, sondern auch, die eigene innere Balance zu halten. Belastungen sind im Lehrberuf normal – entscheidend ist, wie du damit umgehst. 

Hilfreich sind: 

  • Selbstreflexion: Nach stressigen Situationen bewusst innehalten und analysieren. 

  • Austausch suchen: Supervision, Mentoring oder Gespräche mit Kolleg*innen. 

  • Gesunde Distanz: Probleme der Schüler*innen ernst nehmen, aber nicht zu den eigenen machen. 

  • Ressourcen pflegen: Ausgleich durch Hobbys, Bewegung und Pausen. 

Weitere Tipps findest du hier. 

 

Fazit: Beziehung & Konflikte managen 

Ob im Klassenzimmer, im Lehrerzimmer oder beim Elternabend – gelingende Beziehungen und ein professioneller Umgang mit Konflikten gehören zum Kern des Lehrerberufs. Wer souverän auftritt, authentisch bleibt und offen kommuniziert, schafft Vertrauen und Respekt. Wichtig ist dabei, Kritik nicht als Angriff zu verstehen, sondern als Chance zur Weiterentwicklung. Gutes Konfliktmanagement bedeutet nicht, Auseinandersetzungen zu vermeiden, sondern sie konstruktiv zu gestalten. So stärkst du deine eigene Professionalität und trägst zu einer positiven Lern- und Arbeitsatmosphäre bei – für dich selbst, deine Schüler*innen, deren Eltern und dein Kollegium.