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Digitale Medien im Unterricht einsetzen

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Unzählige smarte Apps, audiovisuelle Formate auf Abruf und eine weltweite Vernetzung in Echtzeit – digitale Medien haben unseren Alltag revolutioniert und bieten auch für die Bildung große Potentiale. Denn wo, wenn nicht in der Schule, sollen junge Menschen lernen, wie man richtig damit umgeht? Neben der Förderung der Medienkompetenz von Schüler*innen können Lehrkräfte neue Medien nutzen, um ihren Unterricht interaktiv und interessant zu gestalten. Wir zeigen dir in diesem Artikel, was du dabei berücksichtigen musst, und geben dir Tipps, wie du digitale Medien im Unterricht einbinden kannst.

© Julia M Cameron / pexels
Digitale Medien im Unterricht

Medienkompetenz von Schüler*innen fördern

Wenn du digitale Medien in der Schule nutzt, können deine Schüler*innen schon früh den Umgang mit ihnen lernen. Das hat gleich mehrere Vorteile: Zum einen lernen deine Schüler*innen, wie sie die technischen Geräte und Programme richtig verwenden. Zum anderen kannst du sie dafür sensibilisieren, digitale Medien reflektiert zu nutzen und die vermittelten Inhalte zu bewerten.

Egal ob soziale Medien, Videospiele oder Messenger-Dienste, heutzutage nutzen fast alle Schüler*innen Handys, Computer oder Tablets in ihrem Alltag. Das grundlegende Wissen, wie man digitale Geräte und Online-Dienste verwendet, wird meist schon im Elternhaus gelernt. Dennoch birgt ihre Nutzung auch einige Risiken, wie zum Beispiel Fake News oder Cybermobbing. Im Unterricht kannst du deine Schüler*innen darauf aufmerksam machen

Verwendung von digitalen Geräten im Unterricht

Wenn du digitale Medien im Unterricht einsetzen möchtest, solltest du dich vorab über die Bedingungen dafür an deiner Schule schlau machen. So erwarten dich keine Überraschungen und du kannst deinen Unterricht wie geplant umsetzen.

Vorschriften und Regeln an Schulen

Digitale Medien sind ein fester Bestandteil unseres Alltags. In der Schule und im Unterricht können sie aber schnell stören. Deshalb ist es sinnvoll, Regeln für den Umgang mit digitalen Endgeräten festzulegen. An manchen Schulen gibt es eine entsprechende Schulordnung, die festlegt, wann und wie Handys, Tablets und andere Geräte eingesetzt werden dürfen. Ebenfalls wichtig ist, wann die Nutzung nicht erlaubt ist, und welche Konsequenzen drohen, wenn die Schüler*innen es trotzdem tun. Darfst du zum Beispiel ein Smartphone einsammeln, wenn ein*e Schüler*in es unerlaubt im Unterricht benutzt? Müssen Smartphones generell vor einer Klassenarbeit abgegeben werden? Wenn ja, was muss dabei beachtet werden? Informiere dich deshalb am besten direkt in deiner Schule, welche Vorschriften und Regeln es gibt.

Sicherheitsvorkehrungen im Internet

Grundsätzlich sollten deine Schüler*innen die Gefahren der Internetnutzung kennen. Wenn sie eigenständig digitale Medien nutzen, sollten sie beispielsweise wissen, was Viren sind und was sie auf Endgeräten anrichten können. Zusätzlich sollten die schuleigenen Geräte so eingerichtet sein, dass beispielsweise bestimmte Internetseiten nicht aufgerufen werden können. In höheren Jahrgangsstufen bietet es sich zudem an, im Unterricht oder im Rahmen einer Projektwoche etwas ausführlicher beispielsweise über die folgenden Themen zu sprechen:

  • Copyright im Internet
  • Fake News erkennen
  • Recherche im Internet
  • seriöse Quellen identifizieren
  • Datenschutz und Urheberrecht im Internet

Technische Möglichkeiten prüfen

Je nachdem, was du planst, solltest du dir auch überlegen, ob die technischen Voraussetzungen erfüllt sind: Verfügt deine Schule über Endgeräte, die du für den geplanten Unterricht benötigst? Sind ausreichend Geräte für alle deine Schüler*innen vorhanden? Gibt es einen Computerraum, den du reservieren musst? Kann auch im Klassenraum eine WLAN-Verbindung hergestellt werden? Wenn deine Schüler*innen beispielsweise eine Präsentation vorbereiten oder du zum Einstieg in ein neues Thema ein YouTube-Video abspielen möchtest, solltest du bereits im Voraus prüfen, ob es einen Beamer im Klassenraum gibt und ob sich dein Endgerät problemlos damit verbinden lässt. Jede Schule ist in dieser Hinsicht unterschiedlich aufgestellt, was du in der Unterrichtsvorbereitung berücksichtigen musst.

Klar – heutzutage hat so gut wie jede*r ein Handy. Dennoch gibt es immer Ausnahmen von der Regel. Gehe nicht davon aus, dass alle Schüler*innen ein eigenes Endgerät besitzen. Damit sich niemand benachteiligt oder ausgeschlossen fühlt, kannst du zum einen ankündigen, dass die Schüler*innen für die nächste Stunde ein Handy oder Tablet mitbringen sollen. Zum anderen kannst du – falls vorhanden – schuleigene Tablets austeilen. Wenn die Aufgaben in Gruppenarbeit bearbeitet werden, benötigt auch nicht jede*r ein Endgerät. So kannst du gleichzeitig verhindern, dass die Schüler*innen ihre eigenen Geräte anderweitig verwenden und vom Unterricht abschweifen.

Ideen für den Einsatz von digitalen Medien

Wer offen für Neues ist, wird oft belohnt – das gilt auch für den Einsatz von digitalen Medien. Während dein Unterricht interaktiver und abwechslungsreicher wird, lernen deine Schüler*innen, Smartphones, Tablets und Co. reflektiert zu nutzen. Wir stellen dir hier einige Ideen vor, wie du digitale Geräte im Unterricht einsetzen kannst.

Digitale Medien im Unterricht
Abbildung 1: 7 Ideen für den Einsatz von digitalen Medien im Unterricht

Rechercheaufgaben übers Internet

Generell können digitale Medien für Rechercheaufgaben genutzt werden. So können deine Schüler*innen lernen, über Suchmaschinen bestimmte Informationen zu finden, relevante Inhalte herauszufiltern und seriöse Quellen zu erkennen. Die Ergebnisse können dann in kleinen Präsentationen vorgestellt werden.

Empfehlung: Prinzipiell kannst du Rechercheaufgaben ab der 5. Klasse nutzen. Du solltest dann aber darauf achten, dass der Inhalt und der Umfang zum Leistungsniveau deiner Schüler*innen passen.

PowerPoint-Präsentationen

Egal ob im Studium oder im Berufsalltag, deine Schüler*innen werden ganz bestimmt damit konfrontiert sein, eine Präsentation mit PowerPoint zu erstellen. Wenn sie bereits in der Schule damit arbeiten, sind sie darauf vorbereitet und kennen die wichtigsten Funktionen. Um den Umgang damit zu üben, können sie die Ergebnisse von Aufgaben mithilfe von PowerPoint aufbereiten und vorstellen.

Empfehlung: PowerPoint-Präsentationen bieten viele Möglichkeiten, Präsentationen aufzubereiten. Während du in der Grundschule eher auf Referate oder Plakate setzen solltest, können Schüler*innen ab der 5. Klasse ruhig erste Erfahrungen mit dem Programm sammeln.

Stimmungen in Social Media einfangen

Soziale Medien zeichnen sich durch eine weltweite Kommunikation in Echtzeit aus. Egal ob auf Instagram oder TikTok, neben unterhaltsamen Inhalten trifft man dort auch auf gesellschaftspolitische Themen. Du kannst die Schüler*innen damit beauftragen, Posts zu bestimmten Themen zu suchen, die zu deinem Unterricht passen. Falls es dazu einen passenden Hashtag gibt, können sie die Beiträge gezielt danach filtern. Die Schüler*innen sollen auffällige Beiträge sammeln, damit ihr sie gemeinsam im Unterricht diskutieren könnt. Daraus könnt ihr ein Stimmungsbild zu aktuellen Themen ableiten und über Auffälligkeiten sprechen.

Empfehlung: Nicht jede*r Schüler*in hat in der Grundschule oder Unterstufe bereits ein eigenes Smartphone und/oder eigene Social Media Accounts. Diese Einsatzmöglichkeit eignet sich deshalb eher erst ab der Mittelstufe.

Erklärvideos erstellen

Videoformate boomen schon seit einer Weile – vor allem auf YouTube, TikTok und Instagram, wo sich deine Schüler*innen viel aufhalten. Warum sollte deine Klasse also nicht auch im Unterricht kreativ werden und eigene Videos erstellen? Gib ihnen dazu Themen vor, die sie in Gruppen recherchieren und als Erklärvideo aufbereiten sollen. Das Ziel sollte sein, das eigene Thema im Video so rüberzubringen, dass auch die restlichen Schüler*innen es verstehen. Die Gestaltung des Videos kann frei sein, aber du solltest deiner Klasse im Voraus ein paar Beispiele an die Hand geben.

Empfehlung: Generell ist diese Aufgabe sehr kreativ und kann deshalb bereits in der Unterstufe zum Einsatz kommen. Um Erklärvideos zu erstellen, benötigen deine Schüler*innen jedoch in der Regel eigene Smartphones. Bevor du diese Möglichkeit nutzt, solltest du deshalb zunächst klären, ob die notwendigen Geräte vorhanden sind.

Virtuell vor Ort mit Google Maps und Street View

Das Internet macht heutzutage so einiges möglich. Das wird besonders anschaulich, wenn man virtuell mit ein paar Klicks zum schiefen Turm von Pisa oder zum Mount Everest reisen kann. Google Maps und Street View machen es möglich, geschichtsträchtige Orte, geographische Besonderheiten und architektonische Meisterwerke vom Klassenzimmer aus zu besichtigen. Diese visuelle Darstellung macht das Gelernte anschaulicher und greifbarer.

Empfehlung: Du kannst beide Tools in allen Jahrgängen nutzen: Wenn du deiner Klasse einen bestimmten Ort zeigen möchtest, kannst du das ganz einfach zentral mithilfe eines Beamers tun.

Umfragen in Echtzeit

Mit Kahoot kannst du ganz einfach digitale Quizspiele und Umfragen erstellen, die du im Unterricht einbinden kannst. Damit kannst du zum Beispiel zum Abschluss einer Unterrichtseinheit das Wissen deiner Schüler*innen mit Multiple-Choice-Fragen abfragen. Dein erstelltes Kahoot hat einen individuellen PIN, mit dem deine Klasse die Fragen über einen Browser oder mit der App aufrufen kann.

Mithilfe von Mentimeter erhältst du in Echtzeit Feedback von deinen Schüler*innen. Wenn du das Tool in einer Präsentation einbindest, können sie es ganz unkompliziert im Browser nutzen. Du kannst zum Beispiel interaktive Umfragen oder Quiz erstellen. Eine weitere Möglichkeit ist es, Ideen deiner Schüler*innen abzufragen, die automatisch als Wortwolken dargestellt werden.

Empfehlung: Quizspiele und Umfragen kannst du bereits in der Grundschule, aber auch in höheren Jahrgängen nutzen. Du solltest lediglich darauf achten, dass alle Schüler*innen ein Endgerät haben, mit dem sie einzeln oder in kleinen Gruppen daran teilnehmen können.

Online-Datenbanken für die Unterrichtsvorbereitung

Ein weiteres Online-Tool, dass dich nicht direkt während des Unterrichts, sondern vielmehr bei der Unterrichtsvorbereitung unterstützt, ist Mundo. Die Bildungsmediathek bietet digitale Materialien an, die du in deinen Unterricht einbinden kannst. Die Inhalte sind nach Klassen sortiert und bereits lizenzrechtlich geprüft. Ebenso findest du in unserer Online-Datenbank UmaDa zahlreiche kostenlose Unterrichtsmaterialien.

Empfehlung: Online-Datenbanken liefern dir viel Inspiration für den Unterricht in allen Jahrgängen. Achte darauf, für welche Jahrgangsstufe die Materialien geeignet sind.

Fazit: Tauche ein in die Welt deiner Schüler*innen

Digitale Medien spielen eine große Rolle im Leben deiner Schüler*innen und sind nicht mehr wegzudenken. Wenn du Smartphones, Tablets, Computer und andere Geräte im Unterricht einbindest, lernen deine Schüler*innen nicht nur den Umgang mit neuen Medien, sondern auch etwas darüber. So kannst du ihnen wertvolles Wissen mit auf ihren Lebensweg geben und sie für die Gefahren im Internet sensibilisieren. Gleichzeitig kannst du deinen Unterricht damit interaktiver und abwechslungsreicher gestalten und dir die Vorbereitung erleichtern. Beachte aber, welche Regeln es in deiner Schule für den Umgang mit digitalen Medien gibt und ob die technischen Voraussetzungen erfüllt werden.

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