Lehrberuf: Traumjob oder Alptraum: Wissenswerte Tipps

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Wenn Du den Lehrberuf gewählt hast, musst Du Dir im Klaren darüber sein, dass dieser spezielle sozialpädagogische Beruf einiges an Stressresistenz und Konfliktlösungsvermögen abverlangt. Fit4Ref erklärt Dir, wie Du Dich am besten gegen Stresssituationen in der Schule psychisch und physisch vorbereiten kannst und auf lange Sicht gesund bleibst.

Canva / Stefan Dahl
Lehrberuf: Traumjob oder Alptraum: Wissenswerte Tipps

Was viele Lehrkräfte berichten…

De Facto fühlen sich viele, im Beruf stehende Lehrer durch mangelnd motivierte Schüler, die sich zeitweise auch undiszipliniert und respektlos gegenüber den Lehrern verhalten können, vielen Belastungen ausgesetzt. Hinzu gesellt sich auch die eine oder andere Auseinandersetzung mit Eltern, wenn Lehrer über den schulischen Erfolg oder Misserfolg berichten. Eine weitere Tatsache ist, dass Schüler ihre Lehrer nicht mehr so respektieren wie in früheren Zeiten und die Eltern voll hinter dem jeweiligen Lehrer standen. Umso schwieriger wird es für Dich als Anwärter im Referendariat, da Du noch nicht so stresserprobt und belastbar sein kannst, wie es beispielsweise ein Kollege mit entsprechenden Dienstjahren ist. Im Laufe einer Lehrerkarriere werden somit die Phasen zwischen Berufseinstieg und die Situation reiferer Lehrkräfte als besonders problematisch erlebt.

Der Konflikt zwischen Referendariat und langjähriger Berufskarriere

Gerade junge Lehrer leiden unter der Tatsache, dass sie ihres Erachtens unzureichend auf die über die Vermittlung des Lehrstoffes hinausreichenden Aspekte des Lehrberufes vorbereitet sind. Weiter bemängeln junge Lehrer, zu wenig intensives Coaching und Betreuung in den ersten Jahren ihrer Berufslaufbahn zu erfahren. Im Gegensatz dazu bekunden ältere Lehrer häufig ihre Probleme mit dem zu großen Altersunterschied. Teilweise fühlen sich ältere Lehrkräfte als „(Groß-)eltern“ ihrer Schüler, kommen mit dem Schritttempo der modernen Jugend nicht mehr mit oder möchten es nicht. Diese Elemente führen zwangsläufig zu Konflikten innerhalb des Kollegiums und der Schulleitung, was wiederum zum Unwohlsein in ihrem Beruf beiträgt.

Wie aus Belastungen Erkrankungen entstehen können

Es hängt davon ab, wie Du auf gesundheitsgefährdende Probleme reagierst und damit umgehst. Wenn Du merkst, dass Du Dich nicht von einer belastenden Situation aus dem Unterricht mental lösen kannst und somit das Problem „wälzt“, solltest Du auf dieses Signal unbedingt achten. Kritisch wird es, wenn Du merkst, dass Du bei beruflichen Misserfolgen oder Konflikten resignierst und wenige bis keine Möglichkeiten siehst, Dir Unterstützung aus Deinem sozialen Umfeld zu holen. Falls es Dir schwerfällt, Dich aktiv zu entspannen und trotz einer schwierigen Situation durch Sport oder Meditation einen entspannenden und positiven Ausgleich zu schaffen, bist Du womöglich bereits im Anfangsstadium einer Depression. Mit Depressionen einher geht häufig das sehr gefürchtete Burnout. Gedrückte Stimmung bis zur totalen Teilnahmslosigkeit, innerer Traurigkeit und Verzweiflung sind hier wichtige Indikatoren, auf die Du in Deinem Empfinden und Erleben achten solltest.

Folgende Faktoren werden von Lehrern als besonders belastend empfunden:

  • Die „Null-Bock-Generation“ gekennzeichnet durch mangelnde Motivation und Antrieb
  • Konflikte mit den Eltern
  • Konflikte mit den Kollegen
  • Eingeschränkte Entfaltungs- und Gestaltungsmöglichkeiten im Schulsystem
  • Teils mangelnde Unterstützung von Seiten der Schulleitung
  • Beschlüsse durch Ministerien, die teils nicht nachvollziehbar und unausgereift sind
  • Schlechte Infrastrukturen in den Schulen
  • Mangelndes Ansehen des Lehrberufs in der heutigen Gesellschaft

Das zeichnet Dich als gesunden Lehrer aus

Wenn Du an Dir beobachtest, dass Du Dich aktiv und positiv beschäftigen und entspannen kannst, hast Du in Stresssituationen einen gesunden Ausgleich geschaffen. Ein gesunder Lehrer ist imstande, mit schwierigen Situationen umzugehen, Stress auszuhalten und sich zuzutrauen, auch belastende und fordernde Situationen durch aktives Handeln ins Positive zu verändern.

Was Du in Stresssituationen aktiv tun kannst

Wichtig ist, zu erkennen, wenn Dich eine bestimmte Situation aus dem Unterricht (Elterngespräche, Streit mit Kollegen oder Mobbing von Seiten des Kollegiums) emotional belastet. Du kannst Dir aktiv Hilfe bei der Schulleitung suchen und parallel bei einer Vertrauensperson aus Deinem Kollegium um Rat bittest, mit der Du das Problem fachlich erörterst. In Deiner Freizeit solltest Du Dich bestmöglich ablenken und Dinge tun, die Dir gut tun, Dich motivieren und Dir neuen Antrieb geben. Ein festes Hobby wie Sport, Bergsteigen oder Malen an der frischen Luft wird Dir helfen, das für die Seele so wichtige Serotonin (durch Sonneneinstrahlung) zu bilden und Dich mit positiver Energie zu rüsten. Wichtig ist auch eine intakte Partnerschaft und gute Freunde. Dabei ist auch der Austausch mit Lehrern Deiner Altersklasse in jedem Fall hilfreich. Zuspruch aus dem beruflichen Umfeld fühlt sich wie ein Netz an, welches Dich in Notsituationen auffängt und vor dem Burnout bewahrt.

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