Wie konnte es so weit kommen? Neben dem generellen Fachkräftemangel, der alle Branchen betrifft, gibt es ein vielfältiges Geflecht von Faktoren.
So verzeichnete das Statistische Bundesamt von 2000 bis 2020 einen Anstieg der Renteneintritte um 53,9 Prozent. Dieser Anstieg ist vor allem auf die hohe Zahl, der in den 1960er und 1970er Jahren in den Ruhestand getretenen Lehrkräfte zurückzuführen. Auch wenn der Höhepunkt der Pensionierungen überschritten ist, wird dieses Problem weiterhin bestehen bleiben. Pikant ist, dass im Jahr 2022 nur noch 11.700 Beamtinnen und Beamte, also 20 % aller Neupensionierungen, die gesetzliche Altersgrenze erreicht haben werden (Statistisches Bundesamt 2024).
Möglicherweise hängt auch dies mit der Berufswahl zusammen. Längst hat sich herumgesprochen, dass der Lehrerberuf kein Job ist, den man mal eben nebenbei macht, sondern ein sehr anspruchsvoller Beruf mit enormer gesellschaftlicher Bedeutung. Nicht wenige (angehende) Lehrkräfte verlassen den Beruf bereits während der Ausbildung oder in den ersten Berufsjahren. Es geht also einerseits darum, neue Lehrkräfte zu gewinnen, andererseits aber auch darum, sie zu halten. Gefragt sind auch Sondermaßnahmen für Quer- und Seiteneinsteiger*innen, denn die Zahl der Schüler*innen steigt stärker als erwartet. Diese Entwicklung lässt sich vor allem auf veränderte Geburtenraten, eine verstärkte Zuwanderung sowie erweiterte Anforderungen an das Schulsystem zurückführen. Dazu gehören die Umsetzung der Inklusion, der Ausbau der Ganztagsbetreuung und die Intensivierung der Sprachförderung.
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Fantastisch!
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