Umgang mit herausfordernden Elternbeziehungen

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Letztes Update:  16.05.2025

Kaum ein Beruf wird so intensiv diskutiert wie der von Lehrkräften. Nach einem Studium mit dem Abschluss Staatsprüfung oder einem gleichwertigen Abschluss beginnt der Vorbereitungsdienst, der – je nach Bundesland – zwischen 12 und 24 Monaten dauert. Damit beginnt die Zeit eines komplexen Spannungsfelds zwischen Lehrkräften, Schüler*innen und Eltern, das sowohl bereichernd als auch herausfordernd sein kann. In diesem Kontext begegnen Lehrkräfte mitunter Eltern, mit denen die Zusammenarbeit erschwert ist.

Herausfordernde Elternbeziehungen

Gibt es auch: Herausfordernde Elternbeziehungen

Gedanken zum Thema "herausfordernde Elternarbeit"

Nachdem bereits Gedanken zum Thema „Umgang mit Schülern“ diskutiert wurden, soll es nun um das manchmal heikle Thema „Kommunikation mit Eltern“ gehen. Die Presse ist voll mit Artikeln über das hohe Konfliktpotenzial, das in Eltern-Lehrkraft-Beziehungen entstehen kann.

So war am Dienstag, 27.09.2016, bei Spiegel Online zu lesen:

„Tatsächlich graut es nicht nur Eltern vor den Abenden in den Klassenzimmern ihrer Kinder, sondern auch vielen Lehrkräften. Denn jedes Jahr treten sie aufs Neue an: Die Besserwisser, die Notenfeilscher, die Ängstlichen – und weitere Eltern-Typen, die der Lehrer und Autor Stephan Borchers identifiziert hat.“

Diese Typisierungen sind zwar pointiert, bergen jedoch die Gefahr, Eltern vorschnell in Schubladen zu stecken und die Beziehungsebene zu belasten.

Elterngespräche und Elternabende

Tatsache ist: Elterngespräche und Elternabende gehören zum Berufsalltag. Und sie sind nicht immer einfach. Besonders engagierte oder ängstliche Eltern können – je nach Kommunikationskultur – auch mit Kritik, Forderungen oder Misstrauen auftreten. Begriffe wie „Helikoptereltern“ machen in den Medien die Runde – sie spiegeln jedoch oft elterliche Überforderung oder ein starkes Verantwortungsgefühl wider.

Wertschätzende Kommunikation, aktives Zuhören und Transparenz sind hier zentrale Elemente. Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren, aktiv zuzuhören und Gespräche gut vorzubereiten.

Dennoch gibt es Situationen, in denen Gespräche sehr angespannt verlaufen. Dann stellen sich Lehrkräfte mitunter Fragen wie: Welche rechtlichen Möglichkeiten habe ich? Darf ich ein Gespräch beenden oder Eltern aus dem Raum verweisen?

Solche Eskalationen sind jedoch als Alarmzeichen für eine zuvor misslungene Gesprächskultur zu werten. Ziel sollte es sein, frühzeitig deeskalierend zu wirken.

Worum geht es am häufigsten?

Die am meisten diskutierten Themen in Elterngesprächen sind Notengebung, pädagogische Maßnahmen und Verhalten in der Klasse. Diese Themen sind oft mit starken Emotionen verbunden – vor allem, wenn Eltern sich nicht ausreichend informiert oder beteiligt fühlen.

Damit am Ende ein tragfähiges Ergebnis steht, ist professionelle Kommunikation gefragt. Dabei sind mehrere Aspekte zu berücksichtigen:

  • Das Ergebnis muss sachlich und rechtlich vertretbar sein.
  • Beide Seiten sollten sich gehört und ernst genommen fühlen.
  • Im Mittelpunkt steht stets das Wohl des Kindes.

Gerade in intensiven, emotionalen Gesprächen ist es nicht leicht, diesen Zielen gleichzeitig gerecht zu werden.

Prävention und Unterstützung

Um konstruktive Gesprächsverläufe zu fördern, sind präventive Maßnahmen sinnvoll – z. B. ein frühzeitiger Kontakt zu den Eltern, regelmäßige kurze Rückmeldungen, transparente Leistungsbewertungen und eine klare Kommunikationsstruktur an der Schule.

Zur weiteren Unterstützung bieten wir dir ein Webinar an, das sich mit folgenden Schwerpunkten beschäftigt:

  • Woran erkenne ich, dass ein Gespräch in einen Konflikt steuert?
  • Wie kann ich vermeiden, dass es im Gespräch zu einem Konflikt kommt?
  • Wenn es zum Konflikt gekommen ist – wie kann ich deeskalieren?
  • Welche Möglichkeiten habe ich, im Konflikt konstruktiv zu bleiben?
  • Wie kann ich langfristig eine gelingende Beziehung zu Eltern aufbauen?

Weitere Informationen dazu findest du hier.

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