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Für mehr Abwechslung im Unterricht: Filme richtig einsetzen

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Die Ferien sind greifbar nahe, der Unterrichtsstoff ist durchgekaut – die perfekte Gelegenheit, im Unterricht mal für etwas Abwechslung zu sorgen. Viele Lehrer*innen entscheiden sich dafür, einen Film zu zeigen. Das stößt bei den Schüler*innen in der Regel auf positive Resonanz. Denn wer würde sich schon nicht freuen, wenn man sich für die nächsten 45 Minuten nicht konzentrieren muss? Richtig umgesetzt, ist das aber eine falsche Annahme. Wenn der Film klug ausgewählt wird und zum Unterricht passt, kann der gezeigte Inhalt dazu beitragen, das Wissen der Schüler*innen zu vertiefen. Mithilfe einer Filmanalyse kannst du deine Klasse motivieren, den Inhalt des Films aufmerksam zu verfolgen und ihn zu reflektieren. Wir geben dir hier einige Tipps, wie du Filme im Unterricht einbinden kannst und worauf du achten solltest.

© Sam Balye / pexels.com

Filme im Unterricht zeigen

Filme machen den Unterricht abwechslungsreicher und spannender, wodurch sie die Aufmerksamkeit deiner Schülerinnen wecken und so zu einem größeren Lernerfolg führen. Und ihre Einsatzgebiete sind vielfältig: Lehrfilme und Erklärvideos bereiten komplexe Inhalte leicht verständlich auf. Dokumentationen werfen ein Schlaglicht auf gesellschaftspolitische Probleme und liefern Argumente für Diskussionen im Klassenzimmer. Verfilmungen von Büchern helfen dabei, in andere Welten einzutauchen und das Gelesene besser zu verstehen.

Wie kein anderes Medium lösen Filme bei Zuschauer*innen Emotionen aus. Die audiovisuelle Darstellung ermöglicht es, nicht nur Mimik und Gestik zu zeigen, sondern ebenso durch stimmungsvolle Musik eine gewünschte Atmosphäre zu schaffen. Vor allem in Bezug auf Literaturverfilmungen kann das praktisch sein, denn vielen Schüler*innen fällt es heutzutage schwer, die Sprache von Goethe, Shakespeare und Co. einzuordnen. Filme verbildlichen viele Szenen und helfen dabei, die vermittelten Inhalte besser zu verstehen.

Egal ob auf Netflix, YouTube, TikTok oder Instagram: Dort, wo deine Schüler*innen viel Zeit verbringen, dominieren Bewegtbilder die Screens. Was ein selbstverständlicher Teil des Alltags geworden ist, sollte oft nicht einfach so hingenommen werden. Denn gerade das Medium Film kann beispielsweise durch Perspektiven, Schnitt und Bildsprache bewusst Botschaften vermitteln. Wenn du Filme in deinen Unterricht einbindest, kannst du deinen Schüler*innen beibringen, diese gezeigten Inhalte zu reflektieren. Dadurch können die Schüler*innen nicht nur ihr Wissen aus dem Unterricht festigen, sondern erlernen gleichzeitig wichtige Kompetenzen für ihren weiteren Lebensweg.

Aufbau einer Filmanalyse

Wenn du mit deiner Klasse einen Film anschauen willst, solltest du die Filmanalyse bereits im Voraus planen. Wir erklären dir Schritt für Schritt, wie du dabei vorgehst.

Abbildung 1: In 4 Schritten Filme im Unterricht analysieren

1. Film auswählen

Als erstes musst du einen passenden Film aussuchen. Das klingt leichter als es ist: Der Film sollte nicht nur zum Unterrichtsstoff passen, du solltest auch darauf achten, dass du ihn überhaupt in der Schule zeigen darfst. Worauf du beim Einsatz von Filmen achten solltest, erfährst du weiter unten.

2. Aufgaben vorbereiten

Anschließend solltest du dir Aufgaben überlegen. Setze damit einen Fokus, worauf deine Schüler*innen im Film achten sollen. Gibt es beispielsweise in einer Literaturverfilmung eine bestimmte Szene, die wichtig für die gesamte Handlung des Films ist? Oder gibt es eine markante Entwicklung eines Charakters, die durch bestimmte Ereignisse beeinflusst wird? In Dokumentarfilmen werden oft viele sachliche Informationen vermittelt. Können daraus zu einem bestimmten Thema Argumente abgeleitet werden? Wenn du einen Lehrfilm zeigst, kannst du deine Schüler*innen beispielsweise damit beauftragen, einen Sachverhalt in ihren eigenen Worten wiederzugeben.

Tipp: Ein paar konkrete Ideen für die Filmanalyse findest du übrigens in unserer kostenlosen Datenbank UmaDa.

3. Film anschauen

Einen Film kannst du jederzeit in deinen Unterricht einbauen. Er kann sowohl als Einstieg in ein Thema genutzt werden, als auch, um am Ende einer Lektion das gelernte Wissen nochmal zu wiederholen. Versuche aber, den Termin anzukündigen, sodass sich deine Klasse darauf einstellen kann. Bevor du den Film startest, solltest du die vorbereiteten Aufgaben an die Tafel schreiben und sie mit deiner Klasse durchgehen.

Falls der ausgewählte Film länger als eine Unterrichtsstunde dauert, solltest du dir bereits im Voraus überlegen, an welcher Stelle du ihn stoppst. So kannst du ihn sinnvoll aufteilen und ihr könnt den Film in der folgenden Woche weiterschauen.

4. Film analysieren

Am besten ist es, wenn du direkt im Anschluss an den Film Zeit einplanst, um erste Eindrücke zu sammeln und offene Fragen zu klären. Ebenso kannst du mit deiner Klasse eine Diskussion zum Film starten: Sind den Schüler*innen beispielsweise Unterschiede zum Buch aufgefallen? Wurde das behandelte Thema neutral dargestellt? Welche Inhalte des Films finden sie kritisch? Als Hausaufgabe können deine Schüler*innen die Aufgaben schriftlich ausarbeiten. In der nächsten Stunde könnt ihr die Antworten dann ausführlich besprechen.

Worauf du beim Einsatz von Filmen achten solltest

Dank der Digitalisierung ist es heutzutage kinderleicht, im Unterricht einen Film zu zeigen. Dazu muss deine Schule nur ein paar technische Voraussetzungen erfüllen. Denn mit den notwendigen digitalen Medien wie PC, DVD-Player und Beamer können Filme mit ein paar Klicks gestartet werden. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die du bei der Auswahl und beim Zeigen des Films unbedingt berücksichtigen solltest.

Urheberrecht prüfen

Ein sehr wichtiges Thema ist das Urheberrecht. Du solltest sichergehen, dass du den ausgewählten Film im Unterricht zeigen darfst. Es gibt zum Beispiel in jedem Bundesland Schulfilmserver für Lehrer*innen, die DVDs mit entsprechenden Lizenzen verleihen oder Filme online zum Streamen bereitstellen. Zudem kannst du viele Filme, die zu Themen im Lehrplan passen, mit Schullizenz erwerben und bist dann dazu berechtigt, sie im Unterricht zu zeigen. Auch bei YouTube ist Vorsicht geboten. Du darfst beispielsweise nur Videos zeigen, die vom rechtmäßigen Urheber hochgeladen wurden.

Filme kritisch reflektieren

Du solltest deine Schüler*innen dafür sensibilisieren, dass Regisseure bei der Produktion von Filmen immer eine gewisse künstlerische Freiheit haben. So entsprechen zum Beispiel Literaturverfilmungen nicht immer der Buchvorlage. Auch Filme, die auf wahren Begebenheiten beruhen, entsprechen nicht immer vollständig der Realität. Dokumentationen erscheinen zwar stets sachlich, jedoch ist auch dieses Format in einem gewissen Maß subjektiv und kann ein Thema nicht aus allen Perspektiven beleuchten. Sprich deshalb mit deiner Klasse über die Grenzen der Filmproduktion, bevor ihr euch gemeinsam einen Film anschaut.

Fazit: Filmeinsatz im Unterricht bietet große Bildungschancen

Viele Schüler*innen und Eltern denken, einen Film im Unterricht zu zeigen, deutet auf eine unzulängliche Unterrichtsvorbereitung hin. In unserer digitalisierten Welt stimmt das aber schon lange nicht mehr: Bewegtbilder prägen unsere Gesellschaft und bestimmen vor allem den Alltag jüngerer Generationen. Damit deine Schüler*innen die Inhalte kritisch bewerten können, sollten sie den Umgang mit Filmen und Videos bereits im Unterricht lernen. Gleichzeitig kannst du von dem Medium profitieren, denn damit bist du dir der Aufmerksamkeit deiner Schüler*innen sicher und erzielst einen größeren Lernerfolg. Damit dem Einsatz von Filmen nichts im Weg steht, solltest du den Film sinnvoll in deinen Unterricht integrieren, das Urheberrecht klären und eine Filmanalyse vorbereiten.

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