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Lehrergesundheit: Herausforderungen im Schulalltag meistern

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Im Unterricht lief mal wieder nichts wie geplant, ein schwieriges Elterngespräch steht an und obendrauf muss man noch das Protokoll für die letzte Konferenz schreiben – wer kennt das nicht? Lehrer*innen sind tagtäglich mit vielfältigen Aufgaben konfrontiert, die ganz schön kräftezehrend sein können. Viele Studien belegen, dass Lehrkräfte immer häufiger an psychischen Erkrankungen leiden. Deshalb ist es besonders für junge Lehrkräfte und Referendar*innen wichtig, sich mit dem Thema Lehrergesundheit zu beschäftigen. Denn obwohl der Job stressig sein kann, kannst du einige Dinge beachten, um fit zu bleiben und an deiner persönlichen Einstellung zu arbeiten. Dabei wollen wir dir helfen und geben dir ein paar Tipps, wie du gelassener durch deinen Schulalltag kommst.

Lehrergesundheit

Belastungen für Lehrer*innen

Lehrer*in sein – das bedeutet nicht nur, zu unterrichten. Während der Unterricht im Klassenzimmer stattfindet, muss die Vor- und Nachbereitung zu Hause erledigt werden. Zudem haben Lehrer*innen immer einen Blick auf die Leistung einzelner Schüler*innen und bereiten ihre Schützlinge auf ihren weiteren Lebensweg vor, um dem Bildungs- und Erziehungsauftrag gerecht zu werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Schüler*innen im Unterricht idealerweise mitmachen. Das ist jedoch nicht immer der Fall, was häufig zu anstrengendem Lärm und Unruhe führt. Und wenn das nicht schon genug wäre, ist der Schulalltag zusätzlich von organisatorischen Aufgaben und Verpflichtungen geprägt, wie beispielsweise Konferenzen oder der Leitung einer Klasse. Kein Wunder, dass dieses hohe und vielfältige Arbeitspensum schnell stressig werden kann.

Tipps für mehr Gelassenheit im Schulalltag

Die große Frage ist: Wie kann man den Schulalltag als Lehrer*in entspannter bewältigen? Zum Glück gibt es ein paar Dinge, die du berücksichtigen kannst, um besser mit Stress umzugehen und auf dich selbst mehr Acht zu geben. Wir haben dir einige Tipps zusammengestellt, wie du mehr für deine Gesundheit tun kannst.

Lehrergesundheit
Abbildung 1: 5 Tipps für die Lehrergesundheit

Zeitmanagement optimieren

Viele Lehrer*innen wünschen sich manchmal, der Tag hätte mehr als 24 Stunden. Zudem fällt es vielen oft schwer, Berufs- und Privatleben voneinander zu trennen. Deshalb ist es unerlässlich, dass du deine Zeit gut einteilst. Dazu solltest du Routinen finden, die für dich funktionieren. Du kannst dir beispielsweise am Abend eine feste Uhrzeit setzen, ab der du nichts mehr für die Schule machst. So kannst du auch mal Abstand von deinen Aufgaben als Lehrer*in nehmen. Ebenso hilft dir eine gute , um deine Zeit effizienter zu nutzen. Führe zum Beispiel ein Ablagesystem für Papiere ein, pflege deine Ordner und nutze To-Do-Listen.

Pausen einlegen

Jede*r braucht mal eine Pause zum Durchatmen. Gönn sie dir! Zu Beginn oder zwischen den Schulstunden sind kleine Pausen sinnvoll. Ein paar Minuten reichen schon aus, um gemeinsam mit der Klasse bei einem Ritual Achtsamkeit zu üben. Das hilft nicht nur dir dabei, konzentrierter bei der Sache zu sein, sondern auch deinen Schüler*innen.

Ebenso solltest du Zeit finden, in der du mal unbeschwert loslassen kannst. Das kann dir sogar dabei helfen, mental fit zu bleiben. Egal, ob du ein neues Instrument lernst oder an einem geselligen Abend mit Freunden knifflige Rätselspiele löst: Es gibt viele Wege, wie du Spaß mit kognitivem Training verbinden kannst. Das ist nicht nur gut für dein Gehirn, sondern trägt auch zu deiner Zufriedenheit und Motivation bei.

Grenzen setzen

Lerne, auch mal Nein zu sagen! Das ist wichtig, damit du dich zum einen nicht verausgabst und für deine Schüler*innen alles möglich machst. Eine offene Kommunikation kann dabei helfen, dass die Klasse deinen Standpunkt und deine Gründe nachvollziehen kann. Zudem solltest du dir klar machen, dass du als Lehrer*in nur bis zu einem gewissen Punkt für deine Schüler*innen verantwortlich bist. Gibt es in deiner Klasse, die fachmännische Hilfe beispielsweise von einem Therapeuten benötigen, solltest du die Verantwortung an qualifizierte Fachkräfte abgeben.

In manchen Situationen kann es sinnvoll sein, sich mit dem Kollegium und der Schulleitung auszutauschen, um gemeinsam Lösungen zu finden. Das betrifft zum einen den Umgang mit bestimmten Schüler*innen, damit alle Lehrkräfte an einem Strang ziehen. Zum anderen kannst du so auch organisatorische Probleme ansprechen oder beispielsweise Fortbildungen für das gesamte Kollegium vorschlagen.

Auf Bewegung und Ernährung achten

Bewegung tut gut – das weiß jede*r. Gerade im hektischen Schulalltag kann Sport dabei helfen, mal abzuschalten, den Kopf frei zu kriegen und Stress abzubauen. Es ist ganz egal, ob du lieber einen entspannten Spaziergang machst oder dich gerne bei einem anstrengenden Cardio-Workout verausgabst. Hauptsache, du bewegst dich. Wer zusätzlich auf eine gesunde Ernährung achtet, hat mehr Energie und kommt besser durch den Tag. Gesund heißt, dass dein Essen alle wichtigen Nährstoffe enthält, um Körper und Geist fit zu halten. Nimm dir Zeit, um zu essen und lass keine Mahlzeit ausfallen – die Mittagspause hat nicht ohne Grund eine Daseinsberechtigung. Für ein bisschen Inspiration haben wir einige leckere Rezepte für dich, um die dich deine Kolleg*innen bestimmt beneiden werden.

Beratungsangebote rund um die Lehrergesundheit wahrnehmen

Lehrergesundheit ist zwar bereits im Lehramtsstudium ein Thema, geht in der Praxis aber oft unter. Wenn du das Gefühl hast, dass du mehr Input brauchst, um deine persönlichen Ressourcen besser einzusetzen, stehen dir einige Beratungsangebote zur Verfügung. Zum Beispiel bieten die Kultusministerien Beratungen und Seminare zu Themen wie Stressbewältigung oder Kommunikation an. Ebenso findest du in unserer Datenbank UmaDa einige hilfreiche Materialien.

Fazit: Deine Gesundheit steht an erster Stelle

Deine Gesundheit ist dein wichtigstes Gut. Denn nur wer fit ist, hat genug Energie, um Leistung zu bringen und auch schwierige Situationen zu meistern. Wenn du nicht auf dich achtest, gefährdest du deine Lehrergesundheit – und im schlimmsten Fall droht dir ein Burn-out. Egal wie hektisch der Schulalltag scheint, denk immer daran, Pausen einzulegen, Erfolge zu feiern und etwas für dich zu tun. Wenn du das Gefühl hast, keine Routine finden zu können, dann nimm Beratungsangebote wahr. Und denk daran: Auch wenn sich Lehrer*innen oft als Einzelkämpfer*innen betrachten, bist du nie allein! Ein Gespräch mit dem Kollegium kann hilfreich sein, um gemeinsam Lösungen für schwierige Situationen mit Schüler*innen zu finden oder die Organisation des Schulalltags zu verbessern.

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