Hochschulwahl: Welche Uni fürs Lehramt?

Die Wahl der Hochschule für dein Lehramtsstudium will gut durchdacht sein – schließlich legst du hier den Grundstein für deinen späteren Berufsweg. Dabei gibt es einige zentrale Faktoren zu berücksichtigen, um unnötige Komplikationen oder böse Überraschungen zu vermeiden. Einer der wichtigsten Aspekte: das Bundesland, in dem du studieren möchtest.

Die Lehramtsausbildung unterliegt der sogenannten Kulturhoheit der Bundesländer – das bedeutet, dass jedes Bundesland selbst über Inhalte, Strukturen und Abschlüsse entscheidet. Dementsprechend unterscheiden sich die Studiengänge teilweise erheblich: sowohl in ihrer Organisation und inhaltlichen Ausrichtung als auch im Hinblick auf den Studienabschluss.

Während in den meisten Bundesländern inzwischen das Bachelor-Master-System gilt (Bachelor of Education und Master of Education), setzen einige Länder wie Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen nach wie vor auf die klassische Staatsprüfung. Eine kurzfristige Umstellung ist in diesen Bundesländern derzeit nicht geplant.

Wichtig zu wissen: Dein Studienabschluss wird bundesweit anerkannt – ganz gleich, ob du mit dem Master of Education oder der Staatsprüfung abschließt. Auch den Vorbereitungsdienst kannst du grundsätzlich in einem anderen Bundesland absolvieren als dort, wo du studiert hast. Wichtig ist in diesem Kontext die Mobilitätsrichtlinie der KMK (2013/2018). Trotzdem lohnt es sich, die länderspezifischen Unterschiede frühzeitig zu kennen – insbesondere dann, wenn du langfristig in einem bestimmten Bundesland unterrichten möchtest.

Die Studiengänge für das Lehramt sind meist nach Schularten (z. B. Grundschule, Realschule, Gymnasium) und weniger nach Schulstufen (z. B. Primar- oder Sekundarstufe) strukturiert. Daher solltest du dir bereits zu Beginn überlegen, an welcher Schulform du später unterrichten möchtest. Diese Entscheidung beeinflusst maßgeblich, welche Hochschulen überhaupt für dich infrage kommen.

Auch die Wahl deiner Unterrichtsfächer spielt eine zentrale Rolle bei der Hochschulwahl. Denn sowohl die Auswahl der Fächer als auch die möglichen Kombinationen unterscheiden sich je nach Bundesland und Hochschule. So kannst du zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen das Fach Pädagogik studieren – in anderen Bundesländern ist das gar nicht oder nur eingeschränkt möglich.

Einige Bundesländer schreiben zudem bestimmte Fächerkombinationen verbindlich vor. In Bayern etwa sind nur bestimmte Fächerkombis für das Gymnasiallehramt zulässig. Andere Länder setzen wiederum eigene Schwerpunkte oder bieten spezielle Profile an.

Außerdem solltest du beachten, dass für manche Fächer eine Eignungsprüfung Voraussetzung für die Aufnahme ins Studium ist. Das betrifft vor allem Musik, Kunst und Sport, teilweise auch Fremdsprachen (z. B. eine mündliche Prüfung oder ein Sprachzertifikat).

Lehramtsstudiengänge sind teilweise zulassungsfrei, teilweise aber auch zulassungsbeschränkt (Numerus Clausus) – und zwar sowohl für einzelne Fächer als auch für bestimmte Kombinationen. In der Regel studierst du zwei Fächer parallel, das heißt: Du musst die Zugangsvoraussetzungen in beiden Fächern erfüllen. Falls das nicht möglich ist, kannst du dein Studium möglicherweise nur in einem der beiden Fächer beginnen – was deinen Studienverlauf verzögern kann.

Neben der Wahl der Hochschule und der Fächer solltest du auch den angestrebten Abschluss im Blick haben. Wie bereits erwähnt, wird in den meisten Bundesländern mittlerweile auf das Bachelor-Master-System gesetzt. So sollte es gemäß der Bologna-Erklärung von 1999 auch sein. Der Vorteil: mehr Flexibilität, internationale Vergleichbarkeit und bessere Übergänge in andere Berufsfelder.

Die Staatsprüfung hingegen ist ein Abschluss mit langer Tradition und hoher Anerkennung – insbesondere in Bundesländern, die stark an klassischen Ausbildungswegen festhalten. Ob du dein Lehramtsstudium mit dem Master of Education oder mit der Ersten Staatsprüfung abschließt - beide Wege sind formal gleichwertig, wenngleich sie sich im Aufbau und in der Prüfungsstruktur unterscheiden - und eröffnen dir den Zugang zum Vorbereitungsdienst sowie zum Schuldienst. Eine gute Zusammenfassung bietet dir diese Übersicht.

Damit du dir einen ersten Eindruck verschaffen kannst, welche Besonderheiten es in den einzelnen Bundesländern gibt, findest du hier eine Übersicht:

• Baden-Württemberg

• Bayern

• Berlin

• Brandenburg

• Bremen

• Hamburg

• Hessen

• Mecklenburg-Vorpommern

• Niedersachsen

• Nordrhein-Westfalen

• Rheinland-Pfalz

• Saarland

• Sachsen

• Sachsen-Anhalt

• Schleswig-Holstein

• Thüringen

Bevor du dich für eine Hochschule entscheidest, solltest du dir einen Überblick verschaffen – zum Beispiel mit unserem Uni-Guide, in dem du herausfinden kannst, welche Schulformen und Fächer an welcher Hochschule angeboten werden.

Auch die jeweiligen Zugangsbeschränkungen und Fristen solltest du im Blick haben – denn nicht jede Hochschule startet das Lehramtsstudium zum Winter- und Sommersemester. Über die lokalen Zugangsbeschränkungen für die Lehramtsfächer an den einzelnen Universitäten kannst du dich hier informieren.

Die Wahl deiner Hochschule ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg ins Lehramt. Sie betrifft nicht nur Studieninhalte und Fächerkombinationen, sondern auch deinen Studienabschluss und die spätere Anerkennung in anderen Bundesländern.

Wenn du dich gut informierst, kannst du sicherstellen, dass dein Studium reibungslos verläuft – und du optimal auf deinen Beruf als Lehrkraft vorbereitet bist.

Jetzt bist du bestens gewappnet, um die passende Hochschule für dein Lehramtsstudium auszuwählen – der nächste Schritt ist die Bewerbung für dein Lehramtsstudium.