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Schluss mit Langeweile: Kreative Lernmethoden für die Unterrichtsgestaltung

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Aufmerksame Schüler*innen, die den Unterricht nicht nur verfolgen, sondern auch aktiv mitmachen – welche Lehrkraft wünscht sich das nicht? In der Praxis ist es jedoch oft schwer, das Interesse aller Schüler*innen zu wecken und sie zu motivieren. Zum Glück gibt es kreative Lernmethoden, die für Abwechslung im Unterricht sorgen und die Konzentration der Schüler*innen fördern. Gleichzeitig tragen sie dazu bei, dass sie sich den Unterrichtsstoff besser merken können. Wenn du auf der Suche nach Ideen bist, um deinen Unterricht aufzulockern und bessere Lernerfolge zu erzielen, bist du hier genau richtig. Wir stellen dir einige kreative Lernmethoden vor, die du in deinem Unterricht einbinden kannst.

© Javier Trueba / Unsplash
Kreative Lernmethoden

Interesse von Schüler*innen wecken und Lernerfolg verbessern

Stumpfes Auswendiglernen hat noch nie geholfen, etwas langfristig im Kopf zu behalten oder sogar zu verinnerlichen. Das geht deutlich leichter, wenn man sich ernsthaft für etwas interessiert und sich freiwillig damit beschäftigt – wie zum Beispiel, um sich in einer Sportart zu verbessern oder ein neues Instrument zu lernen. Das hängt damit zusammen, dass unser Gehirn nur Informationen abspeichert, die es für wichtig hält. Fakt ist, dass nicht jedes Unterrichtsfach die Herzen aller Schüler*innen höher schlagen lässt. Trotzdem kannst du mit den richtigen Lernmethoden für mehr Begeisterung sorgen und den Schüler*innen so dabei helfen, effektiver zu lernen.

Kreative Lernmethoden für den Unterricht

Es gibt drei Kriterien, die kreative Lernmethoden erfüllen müssen: Erstens sollten sie dazu beitragen, dass deine Schüler*innen aktiv über den Unterrichtsstoff nachdenken. Zweitens sollten sie abstrakte Informationen greifbar machen. Drittens sollten sie Spaß machen. Besonders vom letzten Punkt lassen sich viele Schüler*innen nicht ganz so leicht überzeugen. Wir zeigen dir hier einige Lernmethoden, die deinen Unterricht spannender machen und Langeweile vertreiben.

Unser Tipp: Um die Theorie besser rüberzubringen, solltest du neben dem Einsatz von kreativen Lernmethoden immer versuchen, deinen Unterricht möglichst praktisch zu gestalten. Lass beispielsweise deine Schüler*innen neue Texte in Fremdsprachen laut vorlesen, baue im Physik-Unterricht Experimente ein oder schaut euch im Politik-Unterricht eine Debatte im Bundestag an.

Kreative Lernmethoden
Abbildung 1: Kreative Lernmethoden für den Unterricht

Gamification

Um den Spaß am Lernen zu erhöhen, kannst du Spielprinzipien in den Unterricht einbinden. Gamification weckt den Spieltrieb und trägt so dazu bei, dass Jugendliche und Kinder konzentrierter und mit mehr Freude am Unterricht teilnehmen. Wichtig ist, dass es klare Ziele und Regeln gibt.

Du kannst beispielsweise im Unterricht regelmäßig Aufgaben oder „Missionen“ einbauen, die die Schüler*innen in Teams oder allein lösen müssen. Pro richtige Aufgabe gibt es dann Punkte, die jede*r Schüler*in erhält. Über das Halbjahr können die Schüler*innen so Punkte sammeln, um auf einer Rangliste weiter nach oben zu kommen. Wer eine Aufgabe besonders gut löst, kann eine Auszeichnung erhalten.

Gamification benötigt meist viel Vorbereitungszeit, um sich das Spiel und die dazugehörigen Regeln auszudenken. Das trifft vor allem zu, wenn man versucht, das Spiel in eine Story passend zum Unterrichtsthema einzubetten. Der Einsatz muss aber nicht zwangsläufig so umfangreich sein. Du kannst Gamification genauso gut nur in einer Unterrichtseinheit einbauen.

Ideensammlung

Egal ob zu Beginn oder zum Vertiefen eines bestimmten Themas, eine Ideensammlung ist eine sinnvolle Methode, um die Schüler*innen zum Nachdenken anzuregen. Gleichzeitig erarbeiten die Schüler*innen ein neues Thema.

ABC-Liste

Allein oder in Partnerarbeit können deine Schüler*innen eine ABC-Liste erstellen. Ziel ist es, zu jedem Buchstaben aus dem Alphabet einen Begriff zu finden, der zum Unterrichtsthema passt. Die Ergebnisse könnt ihr dann in der Klasse vergleichen.

Mindmap

Eine Mindmap hilft dabei, Gedanken zu strukturieren. Deine Schüler*innen können dazu einfach alle möglichen Begriffe, die ihnen zu einem Thema einfallen, aufschreiben. Für die Mindmap schreiben sie das Thema in die Mitte eines großen Papiers oder Plakats. Dann müssen sie versuchen, Kategorien für die gesammelten Begriffe zu finden. So entstehen Cluster, die sie auf der Grafik abbilden können. Die Mindmaps können in Gruppen erstellt und vorgestellt werden. Alternativ sucht jede*r allein nach Begriffen, die dann gemeinsam an der Tafel geclustert werden.

Die Mindmap liefert zudem gute Anhaltspunkte, wenn deine Schüler*innen für die nächste Klausur lernen. Sie können sich an den Clustern orientieren und anhand der Begriffe ihr Wissen abfragen.

Collage

Um eine Collage zu erstellen, bereiten deine Schüler*innen die Stunde im Idealfall vor. Als Hausaufgabe können sie zu einem bestimmten Thema Bildmaterial suchen. Das können Zeitungsartikel, Zeichnungen oder Ausschnitte aus Illustrierten sein. In der Stunde können die mitgebrachten Materialien dann auf ein Plakat geklebt werden. Am besten arbeiten deine Schüler*innen in Gruppen, damit sie sich austauschen können und alle genug Zeit haben, um ihre Ergebnisse zu präsentieren.

Bewegte Wissensabfrage

Bewegung führt dazu, dass unser Gehirn mit mehr Sauerstoff versorgt wird und dadurch leistungsfähiger ist. Diesen Effekt kannst du dir zunutze machen. Gewappnet mit einem Ball kann sich die Klasse beispielsweise in einem Kreis aufstellen. Zu Beginn stellt eine Person eine Frage und wirft den Ball. Wer fängt, muss die Frage beantworten und wirft den Ball wieder weiter. Der Vorteil dieser Methode ist, dass alle Schüler*innen bei der dynamischen Wissensabfrage an die Reihe kommen. Im Sommer könnt ihr das Ballspiel auch nach draußen verlagern.

Spannende Lernmaterialien

Anstatt immer nur ausgedruckte Arbeitsmaterialien auszuteilen, kannst du digitale Medien im Unterricht einbinden und von den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten profitieren. Hier ein paar Ideen, was du damit machen kannst:

  • Deine Schüler*innen können sich beispielsweise kurze Podcasts anhören und darauf aufbauend passende Aufgaben lösen.
  • Du kannst mit deiner Klasse digitale Exkursionen an Orte unternehmen, über die ihr im Unterricht gesprochen habt. Dazu eignen sich Google Maps und Google Street View.
  • Es gibt viele Lernhilfe-Apps, die du auch im Unterricht einsetzen kannst. Beispielsweise bietet die App Simple Club unter anderem gut aufbereitete Erklärvideos an, auf die deine Schüler*innen auch zur Klausurvorbereitung zurückgreifen können.

Fazit: Spielerisch den Lernerfolg verbessern

Kreative Lernmethoden helfen dabei, Wissen nachhaltig im Gedächtnis zu verankern. Aber sie sorgen auch für Abwechslung und eignen sich vor allem zu Beginn eines neuen Themas, um es deinen Schüler*innen schmackhaft zu machen. Neben klassischen Methoden zur Ideensammlung tragen dazu besonders spielerische Lernmethoden bei. Obwohl die Vorbereitung aufwändig sein kann, lohnt sie sich allemal. Kreative Lernmethoden sichern dir die Aufmerksamkeit deiner Schüler*innen und verbessern ihre Lernerfolge.

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