Bevor du eine Stelle als Lehrer*in im Ausland antrittst, sollten zunächst einige Grundlegende Fragen geklärt sein.
Zunächst stellt sich die Frage welcher Zeitpunkt sich für eine Arbeit im Ausland am besten eignet. Grundsätzlich ist dies zwar zu jedem Zeitpunkt möglich, in der Praxis zeigen sich aber in der Regel zwei Modelle ab. Zum einen entscheiden sich Lehrer*innen für diesen Schritt häufig dann, wenn sie kleine Kinder haben und bleiben dann bis zum Beginn oder Ende der Grundschulzeit im Ausland. Zum anderen wagen viele Lehrer*innen aber auch den Schritt, nachdem die Kinder bereits aus dem Haus sind. Wenn du aber direkt nach dem Referendariat ins Ausland gehen möchtest, kann das auch sehr attraktiv sein. Durchaus kommt es vor, dass ein Berufsanfänger oder eine Berufsanfängerin im Ausland mit entsprechender Qualifikation schon nach kurzer Zeit als Grundschulleiter*in eingestuft wird, was hierzulande oft nicht so rasch passiert.
Bei den Fächern liegt der Bedarf wie auch hierzulande vor allem bei den MINT-Fächern. Aber auch Lehrer*innen für Deutsch oder Deutsch als Fremdsprache werden gesucht.
Der Ort der Arbeitsstelle ist jedoch nicht frei wählbar, man kann sich hier nur für einen Bestimmte Region entscheiden, aber auch hier gibt es keine Garantie, dass man dort eine Stelle bekommt.
Das Bewerbungsverfahren und die Dauer des Verfahrens sind zwischen den Bundesländern unterschiedlich. Dauern kann das von ca. 1 Monate bis zu 6 Monaten. Im Anschluss erfolgt dann die Vermittlung im Normalfall bis zum nächsten Halbjahr.
Die Besoldung für Lehrer*innen im Ausland entspricht ungefähr dem Grundgehalt, das sie auch in Deutschland erhalten würden. Hinzu kommen jedoch noch Auslandszuwendungen. Zudem gibt es individuelle Schulortzuwendungen die beispielsweise die Lebenshaltungskosten oder die Lage der Sicherheit vor Ort berücksichtigen. Für Kinder werden die Schulkosten sowie Umzugs- und Reisekosten erstattet.
Allgemein wird das Arbeiten als Lehrer*in im Ausland als Karrierechance gesehen, vor allem da sie dort innerhalb kurzer Zeit leitende Funktionen übernehmen können. An den deutschen Auslandsschulen gibt es aufgrund der limitierten Aufenthaltszeit der Lehrer*innen deutlich häufiger Wechsel als hier im Inland. Deshalb haben Lehrkräfte an Auslandsschulen auch leichter die Möglichkeit Erfahrungen in leitenden Positionen zu sammeln.
Die Dauer des Auslandsaufenthalts ist grundsätzlich für 3 Jahre angelegt und es gibt die Möglichkeit den Auslandsaufenthalt um 3 Jahre zu verlängern. Während dieser Zeit kann man sich als Lehrer*in in Deutschland beurlauben lassen und arbeitet dann als Auslandsdienstlehrkraft. Bei einer Funktionsstelle kann sich die Aufenthaltsdauer im Ausland nochmal um 2 Jahre erweitern. Das heißt insgesamt sind bis zu 8 Jahre möglich.