Theorie trifft Praxis
Der Unterricht im Berufsschullehramt verbindet allgemeine Bildung mit beruflicher Fachkompetenz. Je nach gewähltem Studienfach kannst du z. B. technisches Wissen in Elektrotechnik oder Maschinenbau vermitteln oder allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Mathematik oder Englisch unterrichten. Ziel ist es, theoretische Grundlagen mit der beruflichen Praxis zu verknüpfen und die Auszubildenden auf ihre Abschlussprüfungen sowie das spätere Berufsleben vorzubereiten.
Dabei arbeitest du mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die bereits Vorerfahrungen mitbringen – etwa aus einer Ausbildung oder einem vorherigen Schulbesuch. Das erfordert Flexibilität, pädagogisches Geschick und ein gutes Verständnis für unterschiedliche Lebensrealitäten.
Voraussetzungen und Studienaufbau
Für das Studium des Berufsschullehramts benötigst du in der Regel die allgemeine Hochschulreife (Abitur). In manchen Bundesländern ist der Zugang auch mit einer abgeschlossenen beruflichen Qualifikation möglich – etwa als Techniker, Meister oder Fachwirt.
Das Studium ist bundesweit nicht einheitlich geregelt, sondern unterscheidet sich in vielen Punkten von Bundesland zu Bundesland. Daher solltest du dich rechtzeitig an der Hochschule deiner Wahl oder beim zuständigen Kultusministerium über die konkreten Anforderungen informieren.
In der Regel umfasst das Studium:
- 6 Semester Bachelorstudium
Im Anschluss folgen der Vorbereitungsdienst mit 12 bis 24 Monaten und die (Zweite) Staatsprüfung, die den Abschluss deiner Lehramtsausbildung darstellt.
Studieninhalte im Berufsschullehramt
Im Studium kombinierst du in der Regel eine berufliche Fachrichtung (z. B. Elektrotechnik, Metalltechnik, Wirtschaft, Sozialpädagogik) mit einem allgemeinbildenden Unterrichtsfach (z. B. Mathematik, Deutsch, Englisch).
Zusätzlich belegst du Veranstaltungen in:
- Interkultureller Pädagogik
- Sprachförderung (z. B. „Deutsch als Zweitsprache“)
Der Studiengang bereitet dich umfassend auf die vielfältigen Anforderungen des Berufsschullehramts vor – von der Unterrichtsplanung über pädagogische Diagnostik bis hin zur Konfliktlösung und der Arbeit mit heterogenen Lerngruppen.
Besoldung im Berufsschullehramt
Das Einkommen als Berufsschullehrkraft hängt von deinem Beschäftigungsstatus und deinem Bundesland ab. In der Regel steigen Lehrkräfte an Berufsschulen mit einem Einstiegsgehalt von A11 (Fachlehrkräfte) bzw. A13 (Berufsschullehrkräfte) ein.
Mehr Informationen findest du hier.
Lehrkräftemobilität – Bundeslandwechsel im Blick behalten
Die Lehramtsausbildung ist in Deutschland nicht vollständig vereinheitlicht, was einen Wechsel zwischen den Bundesländern erschweren kann. Falls du planst, später beruflich flexibel zu sein, lohnt es sich, bereits bei der Studienwahl auf bundeslandübergreifende Anerkennung zu achten. Weitere Informationen dazu findest du in unserer Rubrik
Einstellungschancen
Gute Nachrichten: Der Lehrkräftemangel betrifft insbesondere auch den Bereich der beruflichen Bildung. Lehrkräfte mit beruflicher Fachkompetenz und pädagogischer Ausbildung werden bundesweit gesucht. Die Chancen auf einen Platz im Vorbereitungsdienst und eine anschließende Einstellung in den Schuldienst sind daher in vielen Regionen und Fachrichtungen sehr gut – besonders in den MINT-Bereichen, in der Pflege, Sozialpädagogik und in der IT.
Wie sich die Lage in deinem Bundesland entwickelt, kannst du in den aktuellen Prognosen der Kultusministerkonferenz (KMK) oder auf landesspezifischen Bildungsportalen einsehen.
Fazit
Das Studium für das Berufsschullehramt verbindet pädagogisches Arbeiten mit fachlicher Tiefe und gesellschaftlicher Verantwortung. Du begleitest junge Erwachsene in einer entscheidenden Phase ihrer Ausbildung und bereitest sie auf den Berufseinstieg vor – praxisnah, zukunftsorientiert und mit viel Gestaltungsspielraum.