Lehrkraft mit Blick fürs Wesentliche
Als Förderschullehrkraft arbeitest du in einem der vielfältigsten Bereiche des Schulsystems. Du unterstützt Schülerinnen und Schüler, die z. B. Lern- oder Sprachschwierigkeiten haben, eine körperliche oder geistige Beeinträchtigung mitbringen oder sozial-emotional besonders herausgefordert sind.
Du kannst an einer Förderschule unterrichten – in eigenen Klassen, oft jahrgangsübergreifend – oder in inklusiven Settings an Regelschulen. Dort förderst du einzelne Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit der Klassenleitung im Team. Auch Tätigkeiten in Tagesstätten, Wohnheimen oder der Frühförderung sind möglich.
Typische Aufgaben
- Unterricht in zwei gewählten Unterrichtsfächern und in lebenspraktischen Bereichen
- Diagnostik und Förderplanung
- Zusammenarbeit mit Eltern, Therapeutinnen und Therapeuten und multiprofessionellen Teams
- Gestaltung individueller Lern- und Entwicklungswege
Deine Stärke liegt dabei nicht nur im pädagogischen Können, sondern vor allem in deiner Geduld, Beziehungsfähigkeit und deinem Einfühlungsvermögen.
Studium und Fachrichtungen im Förderschullehramt
Das Förderschullehramtsstudium ist in allen Bundesländern zulassungsbeschränkt (NC) und wird in zwei Varianten angeboten:
- Als Bachelor- und Masterstudiengang, z. B. Sonderpädagogik + zwei Unterrichtsfächer
- als Staatsprüfungsstudium mit spezifischer sonderpädagogischer Ausrichtung
Dabei wählst du in der Regel zwei sonderpädagogische Fachrichtungen, z. B.:
- Emotionale und soziale Entwicklung
- Körperliche und motorische Entwicklung
Parallel dazu studierst du zwei Schulfächer (z. B. Deutsch und Mathematik) und wirst durch Pädagogik, Psychologie, Didaktik und zahlreiche Praktika auf deine spätere Arbeit vorbereitet.
Tipp: Viele Universitäten empfehlen, vor Studienbeginn ein Praktikum oder Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) an einer Förderschule zu absolvieren – so findest du leichter heraus, ob dieser Beruf wirklich zu dir passt.
Nützliche Links:
Inklusion als Chance
Mit deinem Abschluss kannst du an klassischen Förderschulen arbeiten oder im Rahmen der Inklusion an allgemeinen Schulen unterstützen. Gerade hier wirst du gebraucht – z. B. als Teil eines multiprofessionellen Teams in Grund-, Haupt- oder Gesamtschulen.
Auch außerschulische Träger (z. B. Frühförderstellen, Wohneinrichtungen, Bildungszentren) bieten dir interessante Tätigkeitsfelder.
Wie stehen deine Einstellungschancen?
Förderschullehrkräfte sind bundesweit stark gesucht – vor allem mit den Fachrichtungen:
- Emotionale und soziale Entwicklung
Je nach Bundesland kannst du direkt nach dem Studium in den Vorbereitungsdienst einsteigen – je nach Bundesland mit einer Dauer von 12-24 Monaten- und dann in den Schuldienst eintreten. Regionale Unterschiede und Bedarfslagen können deine Chancen zusätzlich beeinflussen – aktuelle Infos bekommst du bei den Bildungsministerien oder auf den Websites der Hochschulen.
Lehrkräftemobilität – Bundeslandwechsel im Blick behalten
Die Lehramtsausbildung ist in Deutschland nicht vollständig vereinheitlicht, was einen Wechsel zwischen den Bundesländern erschweren kann. Falls du planst, später beruflich flexibel zu sein, lohnt es sich, bereits bei der Studienwahl auf bundeslandübergreifende Anerkennung zu achten. Weitere Informationen dazu findest du in unserer Rubrik
Besoldung
Als Förderschullehrkraft wirst du meist ähnlich wie Gymnasiallehrkräfte bezahlt. Der Unterschied ergibt sich je nach Bundesland und ob du verbeamtet wirst oder angestellt bist.
Weitere Informationen dazu findest du hier.
Fazit
Das Lehramt an Förderschulen ist ein Beruf für Menschen mit Herz, Haltung und pädagogischem Feingefühl. Du gestaltest Lernprozesse individuell, stärkst Selbstvertrauen und eröffnest Lebensperspektiven. Wenn du Verantwortung übernehmen, sinnstiftend arbeiten und Unterschied machen willst, dann ist das Förderschullehramt genau das Richtige für dich.