Das Lehramtsreferendariat
Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Lehramtsstudium folgt bekanntlich das Lehramtsreferendariat bzw. der Vorbereitungsdienst für das Lehramt an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen, welches die zweite Phase der Lehrerausbildung in Deutschland darstellt. Die Verteilung der Plätze für das Lehramtsreferendariat erfolgt durch die einzelnen Bundesländer, welche auch für die Bestimmung der Dauer und den inhaltlichen Aufbau verantwortlich sind. Das Lehramtsreferendariat ist also nicht überall gleich und variiert durchaus, abhängig vom Bundesland, in dem du das Lehramtsreferendariat absolvierst.
In den folgenden Abschnitten legen wir dir hilfreiche Links nahe, in denen du zu den wichtigsten Aspekten des Lehramtsreferendariats umfassende Informationen findest und dir einen guten Überblick über den Vorbereitungsdienst verschaffen kannst.
Aufbau und Ziele des Lehramtsreferendariats
Der Vorbereitungsdienst des Lehramtsreferendariats zielt auf die berufliche Qualifizierung sowie die Umsetzung und Vertiefung der im Laufe des Studiums erworbenen schulfachlichen Kenntnisse und praktischen Kompetenzen ab. Dazu dient unter anderem die selbstständige Leitung von Unterrichtsklassen. Das Lehramtsreferendariat soll dich so gut als möglich für die spätere berufliche Tätigkeitvorbereiten. Als Referendar*in stehst du aber vorerst natürlich nicht alleine vor einer Klasse, sondern bekommst Unterstützung von einem/r Mentor*in, die du in allen Belangen um Rat fragen kannst.
In allen Bundesländern findet die Ausbildung sowohl in der Ausbildungsschule als auch in den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung statt und wird nach einem Prüfungsverfahren mit einer Staatsprüfung abgeschlossen. Der genaue inhaltliche Aufbau richtet sich jeweils nach der geltenden Ordnung zum Lehramtsreferendariat in dem entsprechenden Bundesland.
Dauer des Lehramtsreferendariats
Die Dauer des Lehramtsreferendariats dauert grundsätzlich für alle Lehramtsstudiengänge (Grundschule, Sekundarstufe, Gymnasium) gleich lange, variiert aber je nach Bundesland und beträgt zwischen 12 und 24 Monaten. In den meisten Bundesländern umfasst die Dauer allerdings 18 Monate. Dies ist beispielsweise der Fall in Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Schleswig-Holstein. Am kürzesten ist der Vorbereitungsdienst in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, denn hier hast du bereits nach 12 Monaten das Referendariat absolviert. In Sachsen-Anhalt hingegen benötigst du 16 Monate, in Baden-Württemberg hingegen 18 Monate und in Hessen sogar 21 Monate. Am längsten dauert der Vorbereitungsdienst aber in Bayern und in Thüringen, denn hier benötigst du ganze 24 Monate zur Absolvierung des Referendariats.
Aufgaben im Lehramtsreferendariat
Das Lehramtsreferendariat kann grundsätzlich in drei Phasen eingeteilt werden: die Hospitationsphase, den Ausbildungsunterricht und den eigenständigen Unterricht. In der ersten Phase beginnst du mit der sogenannten Hospitation. Du begleitest Lehrer*innen in den Unterricht und beobachtest diesen. In der zweiten Phase unterrichtest du unter Anleitung der Ausbildungslehrperson. Diese ist während deinem Unterricht auch in der Klasse anwesend. Erst wenn du diese beiden Phasen absolviert hast darfst du selbständig Unterrichten und deinen Unterricht selbst gestalten. In dieser Phase bekommst du bereits ein Gespür dafür, wie es ist, als Lehrperson zu arbeiten. Um mehr über den Alltag im Referendariat zu erfahren, lies dir gerne unsere Erfahrungsberichte durch.
Stundenausmaß im Lehramtsreferendariat
Nicht nur die Dauer des Lehramtsreferendariats, sondern auch das Stundenausmaß dafür variiert je nach Bundesland. Die durchschnittliche Wochenstundenzahl im Lehramtsreferendariat beträgt aber 14 Stunden. Zu diesen Stunden, die du als Referendar*in in der Schule abhältst, kommen allerdings noch die Stunden am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung. Für die Seminare sind 7 Wochenstunden vorgesehen. Insgesamt kommen Referendar*innen im Vorbereitungsdienst also auf durchschnittlich 21 Stunden pro Woche.
Lehramtsreferendariat nach Bundesländern
Wie bereits vorhin erwähnt, hängt die Dauer des Lehramtsreferendariats sowie der inhaltliche Aufbau des Lehramtsreferendariats von den einzelnen Bundesländern ab, in denen du den Vorbereitungsdienst absolvierst. Auf der folgenden Seite der Kultusministerkonferenz (KMK) findest du beim jeweiligen Bundesland unter dem Punkt "Vorbereitungsdienst und Zweite Staatsprüfungen für Lehrämter" detaillierte Informationen zu den Ausbildungsinhalten und geltenden rechtlichen Grundlagen des Lehramtsreferendariats. Weitere nützliche Informationen zum Lehramtsreferendariat in den einzelnen Bundesländern findest du in unserem Bundesland-Guide oder auf folgenden Seiten:
Bewerbung für das Lehramtsreferendariat
Voraussetzung für die Bewerbung und den Beginn des für das Lehramt notwendigen Lehramtsreferendariats ist der Abschluss "Master of Education" oder die erste Staatsprüfung. Du kannst dich aber schon bewerben, wenn du deine Abschlussprüfung bzw. das erste Staatsexamen noch nicht abgeschlossen hast. Dein Abschlusszeugnis musst du anschließend aber nachreichen. Die Bewerbung um ein Lehramtsreferendariat erfolgt entweder online oder in Papierform und verlangt als Anlage diverse Unterlagen, die beglaubigt eingereicht werden müssen. Beispielsweise müssen ein tabellarischer Lebenslauf, ein Personalbogen mit aktuellem Lichtbild sowie ein das Zeugnis über die Erste Staatsprüfung (bzw. ein Masterzeugnis eines Lehramtsstudienganges) eingereicht werden. Weiterhin kann eine Ortspräferenz für den Ausbildungsstandort angegeben werden. Wir haben für dich natürlich auch einige Tipps, damit deine Bewerbung fürs Referendariat gelingt und du einen Referendariatsplatz findest.
Einstellungstermin und Bewerbungsfristen
Die genauen Einstellungstermine, Bewerbungsfristen und der Ablauf zum Online-Bewerbungsverfahren im jeweiligen Bundesland kannst du ebenfalls den Links in der Info-Box "Referendariat nach Bundesländern" entnehmen. Alle Informationen, die du benötigst, findest du auf der jeweiligen Homepage, denn auch die Bewerbungsfristen und Einstellungstermine variieren je nach Bundesland.
Verbeamtung auf Widerruf (BaW) im Lehramtsreferendariat
In Bundesländern, in denen Lehrer weiterhin verbeamtet werden, wird bei einer entsprechenden Planstelle im Lehramtsreferendariat der Status Beamter auf Widerruf (BaW) erteilt. Dies ist sozusagen die Vorstufe zum langfristigen Beamtenverhältnis. Die Übernahme in ein richtiges Beamtenverhältnis kann erst nach positiver Absolvierung der Zweiten Staatsprüfung erfolgen. Das Beamtenverhältnis des Beamten auf Widerruf für Referendare im Lehramtsreferendariat ist seinem Wesen nach ein Ausbildungsverhältnis. Genaueres zur Verbeamtung kannst du auf unserer Seite zur Verbeamtung nachlesen.
Nach dem Lehramtsreferendariat
Nach Absolvierung des Lehramtsreferendariats hast du somit auch die zweite Phase der Lehrerausbildung hinter dich gebracht. Nach positiver Absolvierung des zweiten Staatsexamens kannst du nun als Junglehrer*in eingestellt werden. Die Zeit der Ausbildung ist nach dem Lehramtsreferendariat somit vorbei und der Berufsalltag als Lehrperson wartet bereits auf dich!