#Unterricht #Digitalisierung

Die Sicherungsphase im Unterricht

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Die Sicherungsphase im Unterricht
(C) TeroVersalinen / pixabay - canva lizenz

Gerade im Referendariat setzt man sich sehr intensiv mit der Planung von Unterrichtsstunden auseinander und anfangs kann einen das ganz schön überfordern. Oftmals wird im Netz darüber geschrieben und gesprochen, wie man eine Unterrichtsstunde beginnt. Andere Phasen während der Stunde, wie beispielsweise die Sicherungsphase, hingegen fristet eher ein Schattendasein und wird oft – wenn überhaupt - nur am Rande erwähnt. Und das, obwohl sie immer Bestandteil der Stunde sein sollte. Zumindest dann, wenn man von seiner/m Seminarleiter*in oder der Schulleitung besucht wird. Natürlich gibt es auch Übungsstunden, die nicht in der Form gesichert werden, aber oftmals ist die Erwartung, dass etwas an der Tafel steht. Diese Form der analogen Sicherung, die konventionelle Sicherung, ist immer noch das, was die meisten unter Sicherung verstehen. Sie dauert oftmals länger als man denkt, weshalb man sehr genau planen sollte, welche Schritte für die Sicherung nötig sind. Die Schüler*innen präsentieren beispielsweise etwas, es wird an der Tafel gesichert und ins Heft geschrieben. Das kann leicht zwanzig Minuten dauern, oftmals auch länger und durchaus mehr Zeit in Anspruch nehmen. Effizienter sind zeitgemäße Formen der Sicherung. Sie funktionieren über digitale Geräte und Plattformen. Die schnelle Verarbeitung dessen, was aufgeschrieben worden ist, ermöglicht Zeitersparnis. Wie genau dies funktioniert, kann im Blog nachgelesen werden. In diesem Artikel beschäftigen wir uns Hauptsache mit der konventionellen Sicherungsphase. Mehr Informationen darüber und zur digitalen, modernen Sicherungsphase können in Bob Blumes Blogbeitrag nachgelesen werden.

Was ist die Sicherungsphase?

Mit Sicherungsphase bezeichnen wir die Phase in einer Unterrichtsstunde, in denen die Schüler*innen die gelernten Inhalte festigen sollen. Die Sicherungsphase ist eine eigenständige Phase der Unterrichtsstunde und kann zum Beispiel das Abschreiben von Informationen eines zuvor behandelten Themas sein. Wir unterscheiden zwischen der traditionellen bzw. konventionellen Sicherungsphase und der modernen bzw. zeitgemäßen Sicherungsphase. Erstere findet oftmals ganz traditionell in der Form des Abschreibens ins Heft statt. Die Lehrperson dokumentiert die zuvor erarbeiteten Ergebnisse auf der Tafel, welche die Schüler*innen anschließend in ihr Heft kopieren. Bei der zeitgemäßen Sicherungsphase hat man sich ein wenig an die Zeit und die Digitalität angepasst. Das bedeutet, dass hier auch in der Sicherungsphase digitale Medien wie Tablets oder Smartphones eingesetzt werden um den erarbeiteten Inhalt zu dokumentieren und zu festigen. Diese moderne Art der Sicherung ist zeiteffizienter.

Brauche ich eine Sicherungsphase in meiner Unterrichtsstunde?

Die Ergebnissicherung ist insbesondere bedeutend, da die Schüler*innen die erlernten Inhalte sowie Lernprozesse dokumentieren und abspeichern sollen. Es bringt nichts, ein Thema zu behandeln, wenn die Schüler*innen dann alles wieder vergessen und es keine Sicherungsphase gibt. Besonders wichtig für die Sicherung der Inhalte ist die eigenständige Dokumentation der behandelnden Inhalte. Im Idealfall sollte jede Stunde eine Sicherungsphase haben, manchmal behandelt man aber ein Unterrichtsthema aber über mehrere Stunden hinweg – man spricht dann von einer Unterrichtsreihe. Dann kann es natürlich vorkommen, dass man erst am Ende eines Themas die Sicherungsphase durchführt. Wenn du aber im Referendariat Besuch von deiner/m Seminarleiter*in bekommst, solltest du aber darauf achten, dass du deine Unterrichtsstunde eine Sicherungsphase beinhaltet, denn vor allem im Referendariat wird viel Wert darauf gelegt.

Wie führe ich die Sicherungsphase durch?

Die Durchführung bzw. die Methode der Sicherungsphase kann ganz unterschiedlich sein und ist abhängig von den Zielen der Lehrperson sowie dem Thema, welches in der Unterrichtsstunde behandelt wird. Dies hängt einerseits davon ab, ob du eine konventionelle oder zeitgemäße Sicherungsphase anstrebst und ebenso von der Art der Sicherungsphase.

Arten der Sicherungsphase

Bob Blume teilt die Sicherungsphase in drei unterschiedliche Kategorien ein, die wir euch hier kurz zusammenfassen. Wir unterscheiden demnach zwischen einer lehrerzentrierten Sicherung, einer teilweise lehrerzentrierten Sicherung und der Sicherung durch Schüler*innnen.

Sicherung ausschließlich durch die Lehrperson

Wie die Überschrift schon verrät, leitet die Lehrperson hier die Sicherungsphase. Die Lehrperson gibt den Schüler*innen beispielsweise vor, was sie zu lernen haben. Ein Beispiel hierfür wäre zum Beispiel das Erlernen einer Grammatikregel. Eine solche deduktive Vorgehensweise wird heutzutage allerdings nicht mehr ganz so gerne gesehen, weshalb von jüngeren Lehrer*innen das „entdeckende Lernen“ bevorzugt wird, bei dem die Schüler*innen eine aktive Rolle einnehmen.

Sicherung teilweise durch die Lehrperson

Diese Form der Sicherung ist anspruchsvoller als die ausschließlich lehrerzentrierte Sicherung, denn bei dieser Form muss die Lehrperson sehr gezielte Fragen stellen, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen.

Sicherung durch Schüler*innen

Bei dieser Art der Sicherung haben die Schüler*innen das Zepter in der Hand und lenken die Sicherungsphase. Eine solche Sicherungsphase kann mittels verschiedener Methoden durchgeführt werden. Ein Beispiel hierfür wäre zum Beispiel die Schüler*innenpräsentation des erarbeiten Inhalts. Diese Form der Sicherung ist besonders ertragreich, da die Schüler*innen selbst die Sicherungsphase lenken.

Wie lang soll die Sicherungsphase dauern?

Wie lang die Sicherungsphase in einer Unterrichtsstunde dauern soll, kann nicht pauschal beantwortet werden, da dies auch von der Art der Sicherungsphase abhängt, sowie vom Thema und wie schnell die Schüler*innen die Aufgabe erledigen. Als Anhaltspunkt kann man aber davon ausgehen, dass die lehrerzentrierte Sicherung ca. 15 Minuten in Anspruch nimmt, wenn nicht länger. Die teilweise lehrerzentrierte Sicherungsphase dauert etwas länger, um die 20 Minuten und die schülerzentrierte Sicherungsphase dauert nochmal länger, da das natürlich von den Schüler*innen abhängt, die alle unterschiedlich schnell arbeiten. Wenn die Sicherungsphase jedes Mal 20 Minuten der Unterrichtsphase einnimmt, bleibt recht wenig Zeit für die eigentliche Erarbeitung des Inhalts, den Einstieg und den Transfer. Deshalb solltest du Methode und Art immer gut überdenken und bei der Planung deiner Unterrichtsstunde ein Auge darauf werfen.

Fazit zur Sicherungsphase im Unterricht

Die Sicherungsphase spielt eine wichtige Rolle in deiner Unterrichtsstunde und sollte daher nicht vernachlässigt und werden und gut durchdacht sein. Die Sicherungsphase ist aber ein fixer Bestandteil einer Unterrichtsstunde, denn in dieser Phase wird der erlernte Inhalt gefestigt und abgespeichert. Die Sicherungsphase kann unterschiedlich aussehen und man kann nach Bob Blume drei Sicherungsarten unterscheiden: die ausschließlich lehrerzentrierte Sicherung, die teilweise lehrerzentrierte Sicherung und die schülerzentrierte Sicherung. Die Dauer der Sicherungsphase hängt sowohl von Inhalt als auch von der Art der Sicherung ab, beträgt aber mindestens 15 Minuten.

Bob Blume

Lehrer zu werden und zu sein ist in Zeiten der Digitalisierung eine riesige Herausforderung. Auf dem Blog von "Netzlehrer" Bob Blume findet ihr Anregungen für die digitale Arbeit, Impulse für den Unterricht und Hilfe für den Start ins Lehrerleben.

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