Was kommt nach dem Vorbereitungsdienst?

Unschlüssig, was nach dem Vorbereitungsdienst folgt? Hier gibt's die Antwort!
So bewirbst du dich nach dem Vorbereitungsdienst
Mit dem Abschlusszeugnis kannst du dich bei der Schulbehörde deines Bundeslandes (oder auch eines anderen Bundeslands) auf die landesweite Rangliste setzen lassen. Dabei werden Punkte für deine Abschlussnote, eventuelle Wartezeiten oder Härtefallregelungen vergeben. Wenn eine passende Planstelle (eine dauerhafte, durch den Staat finanzierte Lehrerstelle) frei wird und du weit genug oben auf der Liste stehst, wirst du benachrichtigt.
Während du auf eine Planstelle wartest, gibt es mehrere Optionen:
- Du bleibst zunächst an deiner Ausbildungsschule.
- Du wechselst an eine andere Schule und wirst dort angestellt.
- Du bewirbst dich auf sogenannte schulscharfe Ausschreibungen, also konkrete Stellenausschreibungen einzelner Schulen.
Auch der Schritt ins Ausland ist möglich — zum Beispiel als Ortskraft oder entsandte Lehrkraft. Mehr dazu findest du in unserem Artikel "Als Lehrer*in im Ausland arbeiten".
Wichtige Fristen und Bewerbungstermine
Generell kannst du dich jederzeit auf die Rangliste setzen lassen oder dich auf eine schulscharfe Ausschreibung bewerben. Auch Initiativbewerbungen sind immer möglich. Dennoch gibt es in einigen Bundesländern bestimmte Stichtage, die es zu beachten gilt. Diese findest du auf den Seiten der entsprechenden Ministerien, wie z.B. hier in Baden-Württemberg.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Wo ist Bedarf?
Zurzeit herrscht in großen Teilen Deutschlands akuter Lehrkräftemangel, so dass man aktuell gute Karten hat, um eine Stelle zu erhalten. Dennoch gibt es regionale Unterschiede und auch in Bezug auf das Lehramt und die Unterrichtsfächer, so dass man bzgl. der Einstellungschancen konkret schauen muss. Als Faustregel kann jedoch gesagt werden, dass im Norden und Osten besonders gesucht wird – vor allem in den ländlichen Gebieten.
Einen Überblick zum Lehrkräftebedarf erhältst du hier.
Übernahme an deiner Ausbildungsschule – Chance oder Stolperfalle?
Ein Aspekt, über den du in dieser Phase unbedingt nachdenken solltest: Möchtest du wirklich an deiner Ausbildungsschule bleiben? Viele Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst wünschen sich genau das, schließlich kennt man die Abläufe, das Kollegium und die Schülerinnen bereits.
Doch Vorsicht: An deiner bisherigen Schule warst du stets die Lehrkraft im Vorbereitungsdienst — und in den Köpfen mancher Kolleg*innen könnte diese Rolle an dir haften bleiben, selbst wenn du längst ausgebildete Lehrkraft bist. Überlege also gut, ob du dir für deinen Berufseinstieg nicht auch einen Neuanfang an einem anderen Ort vorstellen kannst, an dem du direkt als vollwertige Lehrkraft wahrgenommen wirst.
Ankommen im Lehreralltag
Und dann geht’s richtig los: Du hast dich durch den Dschungel der Bürokratie gekämpft, eine Schule von dir überzeugt und sogar den wohl gefürchtetsten Termin überhaupt hinter dich gebracht — nein, nicht die Abschlussprüfung, sondern den Besuch beim Amtsarzt.
Nun beginnt dein Berufsalltag als Lehrkraft mit voller Unterrichtsverantwortung. Der Bewertungsdruck der Prüfer*innen ist zwar Geschichte, doch dafür warten zahlreiche Unterrichtsstunden auf dich — auch in Fächern oder Klassen, die für dich Neuland sind. Keine Frage: Der Start ins Lehrerleben nach dem Vorbereitungsdienst kann fordernd sein.
Um dich dabei zu unterstützen, bieten viele Bundesländer spezielle Begleitprogramme für Berufseinsteiger*innen an. Ein Beispiel aus Hessen findest du hier.
Zum Schluss noch ein kleiner augenzwinkernder Klassiker aus dem Schulalltag: Traumberuf: Lehrer - morgens recht und nachmittags frei.