Umgang mit Kolleg*innen im Referendariat

Lesezeit:  16 Minuten
Letztes Update:  19.06.2023

Kaum ein Beruf wird so viel diskutiert wie der der/s Lehrer*in! Nach Abschluss deines Studiums mit dem Master of Education – oder dem Staatsexamen wie es noch in einigen wenigen Bundesländern der Fall ist - beginnt die die zweite Phase der Lehramtsausbildung, das Referendariat. Der Vorbereitungsdienst – wie das Referendariat auch oft genannt wird – dauert je nach Bundesland zwischen 12 und 24 Monaten. Nach der erfolgreichen Suche nach einem Referendariatsplatz stehst du nun erstmals als Lehrer*in vor der Klasse und damit beginnt auch die Zeit des immer wieder täglich auftretenden Spannungsfeldes, dass man als Dreieck "Lehrer*in – Schüler*in – Eltern" erlebt. In diesem Artikel geht es nicht um das Referendariat selbst, sondern um den Umgang mit Kolleg*innen, denn nicht nur die Schüler*innen können ganz schön anstrengend und fordernd sein. Aus diesem Grund haben wir einige Tipps für dich, die die Zusammenarbeit mit deinen Kolleg*innen so einfach als möglich gestalten sollen, denn das Arbeitsklima und der Umgang im Kollegium untereinander sind auch in der Schule sehr bedeutend.

Umgang mit Kollegen

Tipps zum Umgang mit den Kollegen

Was muss ich beim Umgang mit Kolleg*innen beachten?

Du bist bereits im Referendariat oder fängst in näherer Zukunft damit an? Dann hast du dir bestimmt schon einige Gedanken zum Thema Umgang mit Kollegen*innen gemacht. Wie gehe ich mit meinen Referendarkolleg*innen um, ist eine Seite davon. Aber ihr sitzt alle im gleichen Boot und seid in der gleichen Situation und ihr seid mehr oder weniger auf Augenhöhe. Oft ist es hilfreich, in schwierigen Situationen im Referendariat mit einem/r Kolleg*in, die ebenso das Referendariat absolviert, zu sprechen, denn ihr könnt euch gegenseitig unterstützen und euch Ratschläge geben.

Sicherlich viel brisanter ist der Umgang mit den Lehrer*innen, mit denen du im Konferenzzimmer zusammentriffst. Dies sind Kolleg*innen, die dir helfen, den Unterricht vorzubereiten und dir eine Reihe an Tipps für den Umgang mit Schüler*innen auf den Weg geben, aber auch deine Arbeit in gewisser Weise bewerten.

"Achtung: Konflikte vorprogrammiert!" ist eine beliebte Aussage von Referendar*innnen. Aus diesem Grund wollen wir dir einige Tipps hierfür geben, damit die Zusammenarbeit mit deinen Kolleg*innen so stressfrei als möglich abläuft, denn gutes Arbeitsklima in der Schule ist besonders wichtig – ganz speziell für Referendar*innen und Junglehrer*innen. Wichtig ist, dass du dich nicht verstellst und du selbst bist. Mit einem offenen und authentischen Auftreten und Aufeinanderzugehen ist sicherlich erst einmal der Bann gebrochen und es kommt etwas Klarheit in die Vorstellungswelt des jeweils anderen. Freundlichkeit und Selbstsicherheit verhelfen dir zu einem positiven ersten Eindruck. Dieser Fakt wird auch am meisten im Netz angesprochen. Ebenso wie die Hinweise: "Bring dich ein!", "Achte auf die scheinbar nebensächlichen Dinge im Alltag. Dort entstehen oft Sympathien oder auch Antipathien, die Konfliktpotenzial bergen." Natürlich kann man sich nicht mit jeder/m Kolleg*in bestens verstehen, aber grundsätzlich solltest du versuchen mit allen Lehrpersonengut auszukommen, denn das wird dir dein Leben im Referendariat auf jeden Fall erleichtern.

Umgang mit Kritik deiner Kolleg*innen

Eine besondere Form der Zusammenarbeit ist die Möglichkeit der Hospitation, die wohl in keinem anderen Beruf so ausgeprägt über längere Zeit möglich ist. Ziel des Hospitierens könnte sein, Vergleiche zu ziehen, wie die Theorie in die Praxis umgesetzt wird. Wie läuft das Zusammenspiel zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen? Hat die/der Kolleg*in sogar Spaß am Unterrichten? Muss und kann in einer Unterrichtsstunde immer das inhaltliche fachliche Ziel erreicht werden? Es ist sicherlich anstrengend zu beobachten, zu notieren, zu strukturieren und die Gewissheit zu haben, dass das auch mit einem selbst in der Referendariatszeit "gemacht" wird. Anschließende Nachbesprechungen können helfen, sich das eine oder andere an Erfahrungen abzuschauen, es in deiner eigenen Position als Lehrer*in mit deinem bisherigen Wissen zu festigen und auch Anerkennung zu bekommen. In dieser Situation solltest du darauf achten, konstruktives Feedback anzunehmen und Kritik nicht persönlich aufzunehmen. Niemand erwartet von dir, alles perfekt zu machen und das Feedback deiner Kolleg*innen soll dir Nutzen für die Zukunft bringen. Niemand hat Interesse daran dich zu schikanieren oder eines Besseren zu belehren. Versuch also Kritik anzunehmen und in deiner nächsten Stunde umzusetzen. Damit punktest du bei deinen Kolleg*innen mit Sicherheit.

Vernetzung mit Kolleg*innen im Internet

Nicht nur modern, sondern auch sinnvoll ist die Vernetzung mit den Referendar- oder Lehrerkolleg*innen im Internet. Nirgendwo sonst kannst du massenhaft Kontakte knüpfen und Themen diskutieren. Und der wohl entscheidende Vorteil ist, dass auch mit geringem Zeitaufwand Ideen für Problemlösungen abrufbar sind. Auf diesem Weg könnt ihr euch schnell und unkompliziert austauschen und gerade in Zeiten der Pandemie sind Vernetzungen im Internet unverzichtbar.

Fazit zum Umgang mit Kolleg*innen

Wie in jedem Beruf, in dem man mit Menschen zusammenarbeitet, gibt es natürlich Konfliktpotential. Gerade wenn man frisch von der Uni kommt und sein Referendariat absolviert fühlt man sich oft überwältigt – nicht nur mit den Schüler*innen, sondern auch mit den Lehrerkolleg*innen. Um einen guten ersten Eindruck bei deinen Kolleg*innen zu hinterlassen solltest du freundlich, offen und engagiert sein. Wenn du den Eindruck erweckst, dass du authentisch und hilfsbereit bist punktest du im Kollegium auf jeden Fall. Wichtig ist auch, dass du mit den Kolleg*innen, mit denen zu eng zusammenarbeitest – beispielsweise in der Hospitationsphase – ein gutes Verhältnis pflegst, denn das Arbeitsklima unter Kolleg*innen ist ausschlaggebend. Versuche Feedback und konstruktive Kritik stets anzunehmen und umzusetzen anstatt als persönlichen Angriff aufzufassen. Deine Kolleg*innen möchten dir mit Sicherheit nur Tipps geben, die für deine Zukunft hilfreich sind. Eine weitere Möglichkeit dich mit deinen Kolleg*innen zu vernetzen ist das Internet, sowohl mit anderen Referendar*innen, als auch Lehrerkolleg*innen. Natürlich kann man sich nicht mit allen Personen im Kollegium gleich gut verstehen und mit manchen Leuten wird man einfach nicht warm. Und eines wissen wir wohl alle: "Es gibt kein Allheilrezept im Umgang mit den Kolleg*innen." Versuche aber mit allen so gut wie möglich auszukommen und strebe eine angenehme Arbeitsatmosphäre an. Nun bist du bestens informiert für die Zusammenarbeit mit deinen Kolleg*innen. Wir haben zum Abschluss auch noch 6 Tipps fürs Referendariat und hoffen, dass du die beste Zeit im Vorbereitungsdienst hast!

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