Als Klassenlehrer*in bist du die wichtigste Bezugsperson für deine Klasse und solltest immer ein offenes Ohr für sie haben. Damit sich deine Schüler*innen an dich wenden, sollten sie zu dir Vertrauen haben. Das geht nur, wenn du dir Zeit nimmst, sie richtig kennenzulernen. Du solltest nicht nur ihre Namen kennen, sondern auch ihre persönlichen Interessen, Stärken und Schwächen. Der erste Schultag ist dafür eine gute Gelegenheit: Kennenlernspiele können dabei helfen, das Eis zu brechen und mehr übereinander zu erfahren.
Des Weiteren kannst du ein positives Klassenklima fördern, indem du gemeinsam mit den Schüler*innen Verhaltensregeln erarbeitest. Diese Regeln können zum Beispiel den Umgang miteinander oder die Ordnung im Klassenzimmer betreffen. Hast du die Klasse von einer anderen Lehrkraft übernommen, kannst du zudem mit deiner Klasse entscheiden, ob alte Rituale beibehalten, verändert oder ersetzt werden sollen.
Um die Klassengemeinschaft zu stärken, kannst du dir überlegen, wie du die Klasse motivieren kannst, aktiver am Schulalltag teilzunehmen. Bei welchen Aufgaben und Entscheidungen kannst du sie zum Beispiel mehr einbeziehen? Wie wäre es mit einem Projekt oder einem Ausflug, die den Interessen deiner Schüler*innen entsprechen?
Ein weiteres wichtiges Thema ist der Umgang mit einzelnen Schüler*innen. Einerseits solltest du allgemein auf auffälliges Verhalten wie Verspätungen, Abwesenheit und Leistungsabfälle achten und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen. Achte darauf, ob und unternimm aktiv etwas dagegen. Im Rahmen von Schülergesprächen kannst du deine Schüler*innen loben oder auf ihr Verhalten ansprechen. Andererseits solltest du dir überlegen, wie du mit schwierigen Schüler*innen umgehen willst. In unserer Mediathek findest du ein aufgezeichnetes Seminar zu diesem Thema, das dir dabei helfen kann. Gibt es Probleme in bestimmten Schulfächern, musst du zwischen Fachlehrkraft und Schüler*in vermitteln. Zudem solltest du Streit zwischen Schüler*innen schlichten.
Elternabende: de facto stimmt es zwar, dass die Elternabende vom Klassenlehrer organisiert und geleitet werden. Aber laut Schulgesetz von Baden-Württemberg lädt der Elternvertreter hierzu ein und leitet auch die Sitzung.
Das stimmt: Formal lädt laut Schulgesetz die Elternvertretung zum Elternabend ein und führt auch durch die Sitzung. In der Praxis übernehmen allerdings oft auch die Klassenlehrerin oder der Klassenlehrer in Kooperation mit der Elternvertretung diese Aufgaben. Hierbei zeigt sich, dass es hilfreich ist, die Rollen klar zu trennen: Die Einladung und die formale Leitung können so z. B. von der Elternvertretung übernommen werden, während die Klassenleitung die inhaltliche Gestaltung und die Informationen zum Unterricht, zu Projekten, Ausflügen etc. übernimmt. Damit sind die rechtlichen Vorgaben eingehalten und die praktische Durchführung bleibt sinnvoll geregelt.