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Der erste Eindruck zählt: So meisterst du deine erste Unterrichtsstunde

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Egal ob du gerade dein Referendariat startest oder eine feste Stelle als Lehrkraft antrittst: Die erste Unterrichtsstunde in einer neuen Klasse ist immer wieder ein aufregender Anlass. Immerhin wirst du im nächsten Schuljahr mit diesen Schüler*innen viel Zeit verbringen. Aber nicht nur für dich ist es interessant, die Klasse kennenzulernen. Dein Auftreten in der ersten Unterrichtsstunde prägt auch das Bild, das die Klasse von dir hat, und legt den Grundstein für die Beziehung zu deinen Schüler*innen. Zugegeben, dass kann schon etwas nervös machen. Aber keine Angst: Es gibt ein paar Dinge, die dir helfen können, entspannter an die ganze Sache heranzugehen. Wir geben dir hier ein paar Tipps und zeigen dir Schritt für Schritt, worauf du in deiner ersten Unterrichtsstunde achten solltest.

© Max Fischer / Pexels
Der erste Eindruck zählt: So meisterst du deine erste Unterrichtsstunde

Starte rechtzeitig mit der Vorbereitung

Wie so oft ist die richtige Vorbereitung die halbe Miete. Zum einen solltest du bereits vor Beginn des Schuljahres mit der inhaltlichen Unterrichtsvorbereitung beginnen und das Halbjahr strukturieren. Nutze einen Kalender, um wichtige Fristen und Termine festzuhalten. Außerdem hilft dir ein gutes Ordnungssystem dabei, alle Unterlagen zu sortieren und griffbereit zu haben.

Zum anderen solltest du dich auch organisatorisch vorbereiten. Schau dir die Klassenliste an, um dich mit den Namen vertraut zu machen. Überlege dir, welche Rituale und Regeln du einführen möchtest, um eine bessere Lernatmosphäre im Klassenzimmer zu schaffen. Gleichzeitig kannst du dich bei Kolleg*innen über die Klasse informieren. So kannst du herausfinden, ob es in der Vergangenheit Auffälligkeiten gab. Falls ja, kannst du dich beispielsweise auf den Umgang mit schwierigen Schüler*innen vorbereiten.

Darüber hinaus kann es nicht schaden, dir Tipps von Kolleg*innen einzuholen. Sie haben mehrere Jahre Erfahrung und können dir wertvolle Ratschläge erteilen. Trotzdem musst du herausfinden, was zu dir passt. Wenn sich beispielsweise eine Spielerunde zum Kennenlernen für dich komisch anfühlt, ist dieser Teil der Stunde oft nicht authentisch. Das werden auch deine Schüler*innen bemerken. Um dir ihren Respekt zu verdienen, solltest du selbstbewusst und souverän auftreten – und das geht nur, wenn du dich wohlfühlst.

Step by Step: Die erste Unterrichtsstunde

Damit du nicht unprofessionell oder schusselig wirkst, solltest du deine erste Unterrichtsstunde gut strukturieren und an alles denken. Als kleine Hilfe für die Gestaltung deiner ersten Unterrichtsstunde zeigen wir dir hier Schritt für Schritt, worauf du achten solltest.

Der erste Eindruck zählt: So meisterst du deine erste Unterrichtsstunde
Abbildung 1: Die erste Unterrichtsstunde in 5 Schritten gestalten

Begrüßung

Weniger ist manchmal mehr: Stelle dich bei der Begrüßung kurz vor, aber bleibe professionell. Schreibe deinen Namen an die Tafel, damit deine Schüler*innen ihn notieren können. Erkläre der Klasse anschließend, was sie in der ersten Unterrichtsstunde erwartet. Dann kannst du die Klassenliste durchgehen und prüfen, ob jemand fehlt. Falls ja, frage in die Runde, wer die Informationen weitergeben kann.

Kennenlernrunde

Als nächstes folgt eine Kennenlernrunde. Zumindest sollten sich alle Schüler*innen kurz mit Namen und Interessen vorstellen. Es geht aber auch kreativer: Bitte die Klasse zusätzlich, eine Eigenschaft zu nennen, die sie besonders macht. Gerade mit jüngeren Schüler*innen bieten sich auch Kennenlernspiele an.

Vor allem für die ersten Unterrichtsstunden ist es sinnvoll, dass die Schüler*innen zusätzlich Namenskärtchen aufstellen. Darüber hinaus solltest du dir einen Sitzplan erstellen, um alle Namen auswendig zu lernen.

Bevor es um inhaltliche Aspekte geht, kannst du an dieser Stelle noch auf Rituale eingehen. Gibt es bereits Rituale, die weitergeführt werden sollen? Oder möchtest du gerne etwas Neues einführen? Das kann zum Beispiel ein einfaches „Guten Morgen“ sein, oder aber auch ein gemeinsam festgelegtes Ruhezeichen

Materialliste

Um am Unterricht teilzunehmen, benötigen die Schüler*innen in der Regel ein paar Utensilien. Am besten schreibst du eine Liste an die Tafel und gehst die einzelnen Dinge mit ihnen durch. Das können zum Beispiel Stifte, bestimmte Hefte, Bücher, ein Taschenrechner oder ein Lineal sein.

Unterrichtsthemen

Gib deinen Schüler*innen außerdem einen Überblick über das kommende Halbjahr: Welche Themen werdet ihr behandeln? Gibt es ein paar Highlights, wie zum Beispiel einen Ausflug oder einen Film, auf die sich deine Schüler*innen freuen können? Stehen neben den Klausuren weitere Tests an und wenn ja, wann? Bei der Gelegenheit kannst du auch fragen, was deine Schüler*innen erwarten oder ob es schon Fragen gibt.

Einstieg ins erste Thema

Wenn noch etwas Zeit übrig ist, kannst du in das erste Unterrichtsthema einsteigen. Du kannst zum Beispiel Arbeitsblätter vorbereiten, die die Schüler*innen schriftlich bearbeiten können. Alternativ kannst du aber etwas lockerere Einstiege ins neue Thema wählen. Es gibt viele kreative Lernmethoden, die sich für die Ideensammlung eignen. Das können zum Beispiel ABC-Listen oder Mindmaps sein. Ihr könnt euch aber auch passende Online-Inhalte anschauen, um einen ersten Eindruck vom Thema zu bekommen.

Der letzte Check vor der ersten Unterrichtsstunde

Wenn du deine erste Unterrichtsstunde gut vorbereitet hast, kannst du dem Treffen mit den Schüler*innen deutlich gelassener entgegensehen. Bevor du dich auf den Weg zum Klassenzimmer machst, atme noch einmal tief durch und sammle dich. Beachte dabei vor allem die folgenden Punkte:

  • Stelle sicher, dass du alle nötigen Utensilien, wie deine Unterlagen und Arbeitsblätter, eingepackt
  • Mache dich rechtzeitig auf den Weg, um pünktlich bei der Klasse anzukommen.
  • Setze deine Stimme und deine Körpersprache bewusst ein, um selbstbewusst aufzutreten.

Fazit: Authentizität ist King – sei du selbst!

Die erste Unterrichtsstunde kann am Anfang des Referendariats ein Sprung ins kalte Wasser sein. Aber auch mit etwas mehr Erfahrung kann sie zu Beginn des Schuljahres bei Lehrer*innen für Nervosität sorgen. Damit du einen guten ersten Eindruck auf deine Schüler*innen machst, solltest du dich gut vorbereiten. Mache dir einen Plan für die erste Unterrichtsstunde, geh kurz vorher nochmal in dich und trete vor der Klasse selbstbewusst auf. Sei du selbst und verstell dich nicht. Suche nach Methoden, die zu dir passen und die dir dabei helfen, die Stimmung etwas aufzulockern. So kannst du deine Schüler*innen motivieren und ihnen die neuen Unterrichtsthemen schmackhaft machen.

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